Erschienen in:
05.11.2018 | Mehrlingsschwangerschaft | CME
Mehrlingsschwangerschaften
verfasst von:
Prof. Dr. med. Nicole Ochsenbein-Kölble
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Mehrlingsschwangerschaften, ein Hochrisikokollektiv, haben in den letzten 20 Jahren aufgrund des steigenden mütterlichen Alters und des Einsatzes sterilitätsmedizinischer Maßnahmen weiter zugenommen. Das korrekte Datieren der Schwangerschaft, die Bestimmung der Anzahl Feten (ab 7 Schwangerschaftswochen [SSW]) und der Chorionizität/Amnionizität im ersten Trimester (idealerweise zwischen 8 und 10 SSW) sind Grundvoraussetzungen für die Betreuung von Mehrlingsschwangeren, die in Zusammenarbeit mit oder an einem Perinatalzentrum stattfinden sollte. Nackentransparenzmessungen (11–13 SSW) und fetale DNA-Tests sind mögliche pränatale nichtinvasive Screeningmethoden. Die Einnahme von niedrigdosierter Acetylsalicylsäure ab 12 SSW kann das Präeklampsierisiko reduzieren. Um 20 SSW sollte ein Fehlbildungsscreening angeboten werden. Eine Zervixlängenmessung bei 22–24 SSW hilft, das Frühgeburtsrisiko abzuschätzen und eine Progesterontherapie einzuleiten. Bei monochorialen Mehrlingen sind Ultraschallkontrollen ab 16 SSW mindestens alle 2 Wochen durchzuführen, bei dichorialen alle 3–4 Wochen zur Wachstumskontrolle.