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Mein erster Dienst - psychiatrische Notfälle

  • 2024
  • Buch
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Über dieses Buch

Dieses Büchlein hilft Ihnen, während Ihrer ersten Dienste in der Psychiatrie die Nerven zu behalten. Kurz und knapp beinhaltet dieser Leitfaden alle wichtigen Dinge, die man im Auge behalten muss – vom konkreten Ablauf der Anamnese über die genaue Dosierung von Notfallmedikamenten bis hin zum praktischen Vorgehen bei Konfliktdeeskalation und Zwangsmaßnahmen. Das Buch eignet sich damit nicht nur für Berufsanfänger, sondern auch als schnelle und präzise Entscheidungshilfe für Mitarbeiter in der Notfallmedizin und erfahrene Psychiater.

Die dritte Auflage des erfolgreichen Pocket Guide wurde vollständig überarbeitet und aktualisiert und berücksichtigt nun auch die Ehegattennotvertretung und andere Neuerungen im Betreuungsrecht!

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
In diesem Buch finden Sie eine Einführung in psychiatrische Notfallsituationen: von der Beratung von Menschen in Krisensituationen bis zum lebensbedrohlichen Notfall. Das Ziel des Buchs ist es, angehenden Psychiatern, Rotanden aus der Neurologie und allen in der Notfallmedizin tätigen Ärzten, Rettungsdienstmitarbeitern und Pflegenden eine Orientierung zu geben für die Akutbehandlung der wichtigsten psychiatrischen Notfälle. Oder wie es ein Leser einmal ausgedrückt hat: „Viele Praxisfragen, auf die ich mir die Antworten in meiner Anfängerzeit mühsam selbst zusammensuchen musste, sind [in diesem Buch] beantwortet.“ Genau das war das Ziel, als wir dieses Buch geschrieben haben. Das Buch vermittelt alle Fertigkeiten, die für die Erstbehandlung des akut psychiatrisch erkrankten Patienten notwendig sind. Es ersetzt jedoch kein Lehrbuch der Akutpsychiatrie, weil Behandlungsalgorithmen, die über die Erstbehandlung hinausgehen, in diesem Buch weitestgehend fehlen.
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
2. Allgemeine Fertigkeiten
Zusammenfassung
Dieses Kapitel vermittelt wichtige Grundfertigkeiten für die Notfallbehandlung in der Psychiatrie. Der Schwerpunkt liegt auf der strukturierten Erhebung einer psychiatrischen Anamnese in der Notfallsituation und dem Erwerb von Fertigkeiten zur Konfliktdeeskalation und Fixierung. Berufsanfänger erfahren darüber hinaus, wie sie sich auf ihren ersten psychiatrischen Dienst vorbereiten können.
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
3. Anamnese und Diagnostik
Zusammenfassung
Wir gehen im Folgenden davon aus, dass es nicht unbedingt notwendig ist, bei jedem Patienten einen vollständigen psychopathologischen Befund zu erheben. Vielmehr empfehlen wir in diesem Buch im Sinne einer sogenannten iterativen Hypothesenbildung ein syndromorientiertes Vorgehen bei der Anamnese. Kurz gesagt werden im Rahmen der iterativen Hypothesenbildung zunächst Verdachtsdiagnosen gestellt auf Grundlage der vom Patienten berichteten Beschwerden und des beobachteten nonverbalen Verhaltens. Diese Verdachtsdiagnosen werden dann durch das systematische Abfragen der entsprechenden diagnostischen Kriterien überprüft. Der Umgang mit den diagnostischen Kriterien erfordert ein Verständnis der psychopathologischen Fachbegriffe. Das Ziel dieses Abschnitts ist es daher, präzise Definitionen für die einzelnen psychopathologischen Begriffe zu geben. Dabei ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass bei der Beurteilung der Psychopathologie neben den Aussagen der Patienten auch die Fremdberichte (z.B. von Angehörigen) und die eigene klinische Beurteilung herangezogen werden.
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
4. Akute Syndrome und deren Behandlung
Zusammenfassung
Akute Erregung kann viele Ursachen und viele Ausdrucksformen haben. Die Ausdrucksformen reichen von agitiertem Verhalten (Auf- und Ablaufen, heftiges Gestikulieren) über körperliche bzw. verbale Aggression (Ballen der Fäuste, Schlagen der Türen bzw. sagen „Ich schlag Dich zusammen“) bis hin zu gewalttätigem Verhalten (tatsächlichem Zuschlagen oder Zerstörung von Gegenständen). Dabei kann sich die Situation auch schnell ändern. Diese Phasen können rasch und manchmal auch unvermittelt ineinander übergehen. Das Ziel dieses Kapitels ist es, einen Überblick über die wichtigsten Ursachen und über das akute Management zu geben.
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
5. Psychopharmaka-induzierte Notfälle
Zusammenfassung
  • Symptomatik: Trias aus geröteter und trockener Haut und trockenen Schleimhäuten, Hyperthermie und Agitation bis hin zum Delir („red, hot and crazy“). Ferner weitere anticholinerge Symptome wie Mydriasis und Harnverhalt.
  • Gefährliche Komplikationen: insbesondere Herzrhythmusstörungen
  • Behandlung: Absetzen der anticholinergen Medikation, ggf. Sedierung mit Benzodiazepinen. Bei schweren Verläufen und Beschwerdepersistenz Verlegung auf Intensivstation und Gabe von Physostigmin (2–4 mg i.v. – unter intensivmedizinischen Bedingungen).
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
6. Zwangsmaßnahmen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es in erster Linie um Zwangsmaßnahmen bei psychisch erkrankten Menschen, also beispielsweise Behandlungen gegen den erklärten Willen des Patienten (Zwangsbehandlung). Zu den Zwangsmaßnahmen zählen auch Unterbringung und Fixierungen des Patienten. Eine Zwangsmaßnahme kann beispielsweise notwendig werden, wenn ein Patient sich im Rahmen einer psychotischen Symptomatik selbst gefährdet. Aber auch die wichtigsten Grundzüge der Behandlung ohne wirksame Einwilligung des Patienten werden im Folgenden beschrieben. Eine wirksame Einwilligung kann beispielsweise unmöglich werden, wenn ein Patient im Rahmen einer deliranten Symptomatik die Aufklärung nicht verstehen kann.
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
7. Dokumentationshilfen inkl. Verzeichnis der ICD-Codes
Zusammenfassung
Für die Finanzierung der laufenden Kosten des Krankenhauses sind zwei Dinge maßgeblich: 1. Einstufung des Patienten in der PPP-RL – diese ist eine wichtige Stellgröße für das mit den Krankenkassen verhandelte Budget einer Klinik (weil Personalkosten der wichtigste Kostenfaktor sind). 2. Einstufung eines Patienten in die PEPP – diese entscheidet über die Höhe der Entgelte für jeden Behandlungsfall (das bedeutet sie steuert, wie das Gesamtbudget der Klinik auf die einzelnen Fälle verteilt wird). Die Einstufung in die PEPP orientiert sich unter anderem an:
  • Leistungsbereich (z. B. teil- oder vollstationär; Psychosomatik oder Allgemeinpsychiatrie)
  • Diagnosen (Haupt- und Nebendiagnosen)
  • Alter des Patienten
  • Erbrachten Leistungen (diese werden als OPS kodiert)
Jan Philipp Klein, Bastian Willenborg, Eva Margaretha Klein
Backmatter

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Titel
Mein erster Dienst - psychiatrische Notfälle
Verfasst von
Jan Philipp Klein
Bastian Willenborg
Eva Margaretha Klein
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-68295-1
Print ISBN
978-3-662-68294-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68295-1

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