Erschienen in:
06.03.2017 | Leitthema
Meniskustransplantation mit Spendermeniskus
Aktueller wissenschaftlicher Stand und Expertenkonsens
verfasst von:
Prof. Dr. med. R. Siebold
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Meniskustransplantation hat sich heute als gängiges Operationsverfahren nach (sub)totalem Meniskusverlust bei jüngeren Patienten zur Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung etabliert. Aufgrund höherer biomechanischer Belastung und Knorpelverschleiß spielt insbesondere die Außenmeniskustransplantation für die Chondroprotektion eine wichtige Rolle.
Methoden
Bei der Meniskustransplantation kommen unterschiedliche Operationstechniken zur Verankerung der Meniskuswurzeln zum Einsatz. Kombinationseingriffe sind häufig.
Ergebnisse
Trotz zahlreicher Publikationen innerhalb der letzten 30 Jahre ist das Evidenzlevel nach wie vor niedrig. Bei den meisten Publikationen handelt es sich um retrospektive Level-IV-Studien (bzw. auch Level II oder III). Berichte von Langzeitergebnissen sind aufgrund der geringen Fallzahlen (noch) selten. Die klinischen Ergebnisse zeigen jedoch in der Mehrheit eine positive Tendenz mit signifikanter Verbesserung der subjektiven Scores wie Lysholm, KOOS, Womac und IKDC. Die Rückkehr zum Wettkampfsport wird mit 75–92 % nach 6 bis 12 Monaten beschrieben, jedoch meist nicht auf dem Niveau vor der Verletzung. Einige Studien beschreiben eine geringere Arthroserate nach Meniskustransplantation im Vergleich zu Kontrollgruppen. Die Versagensrate wird zwischen 3,6 und 29 % nach etwa 10 Jahren angegeben.
Schlussfolgerung
Aufgrund der niedrigen Evidenz vorliegender Studien sind randomisierte kontrollierte prospektive Studien mit Langzeitergebnissen notwendig, um die positiven Ergebnisse zu bestätigen.