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Kardiovaskuläres Erkrankungsrisiko (CVD): Neun Studien belegten einen klaren Zusammenhang zwischen vasomotorischen Symptomen (VMS) und einem erhöhten CVD-Risiko. Zudem zeigte eine weitere Studie, dass depressive Symptome das CVD-Risiko in ähnlichem Maße erhöhen wie ein hoher BMI oder hoher systolischer Blutdruck.
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Kognitive Funktionen: Sieben Studien zeigten, dass insbesondere die menopausale Transition mit einer erhöhten Prävalenz kognitiver Symptome verbunden ist. Die Evidenzlage zur Persistenz dieser Symptome nach der Menopause ist jedoch uneinheitlich. Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status (geringes Einkommen, niedriger Bildungsstand, häufigere psychische Erkrankungen und Substanzmissbrauch) haben ein erhöhtes Risiko für bleibende kognitive Symptome. Während Gewichtszunahme, Schlaflosigkeit, Depression und Angststörungen die zukünftige kognitive Funktion beeinträchtigen, konnte dies für VMS nicht eindeutig nachgewiesen werden. Ein Zusammenhang zwischen menopausalen kognitiven Symptomen und einem erhöhten Demenzrisiko bleibt unklar.
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Brustkrebs: Eine Gewichtszunahme vor der Menopause erhöht das Brustkrebsrisiko, während eine Gewichtsabnahme zwischen dem 30. Lebensjahr und der Menopause dieses senken kann. Laut der WHI-Studie kann ein Auftreten von VMS über mindestens 10 Jahre das Brustkrebsrisiko steigern.
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Psychische Gesundheit: Menopausale Beschwerden, insbesondere VMS, sind mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen verbunden. Frauen mit einer früheren Depression haben ein erhöhtes Risiko, auch in der Peri- und Postmenopause depressive Episoden zu erleben. Bei Frauen ohne Depression in der Vorgeschichte, die jedoch während der Perimenopause depressive Symptome zeigen, nimmt die Symptomatik in der Postmenopause meist wieder ab.
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Sonstige gesundheitliche Risiken: Einige Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen VMS und einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus sowie Osteoporose hin.
Kommentar
Auch wenn die in den Studien berichteten Symptome möglicherweise teilweise auf den Alterungsprozess und/oder bestehende Begleiterkrankungen zurückzuführen sind, weisen die Ergebnisse eindeutig darauf hin, dass menopausale Beschwerden mehr als bloße Befindlichkeitsstörungen darstellen. Vielmehr sind sie potenziell als Risikofaktor für chronische nichtübertragbare Erkrankungen zu betrachten. Dies gilt besonders für kognitive Erkrankungen, da hier Prävention und Früherkennung bisher die einzigen wirksamen Maßnahmen sind. Zukünftige Studien sollten untersuchen, ob die Linderung menopausaler Beschwerden das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen im späteren Leben senken kann. Psychische und kognitive Symptome während der Wechseljahre klingen meist nach deren Abschluss ab, außer bei Frauen in sozioökonomisch benachteiligten Lebenssituationen oder solchen, die unter starkem Stress und traumatischen Erlebnissen leiden. Die gezielte Identifikation solcher Risikogruppen könnte einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Verbesserung der Gesundheit von Frauen leisten.
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