Erschienen in:
22.04.2020 | Systemische Sklerodermie | Leitthema
Mesenchymale Stammzelltherapie bei Autoimmunerkrankungen
verfasst von:
apl. Prof. Dr. med. habil. Gernot Keyßer
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Mesenchymale Stroma- oder Stammzellen (MSC) besitzen starke immunmodulierende Eigenschaften. Durch ihr großes Potenzial zur Differenzierung in verschiedene Zellformen sind sie zudem in der Lage, die Reparatur von Gewebeschäden in Gang zu setzen. Bei einer Reihe von rheumatischen Erkrankungen haben sich in vitro Einschränkungen der MSC-Funktion darstellen lassen, auch wenn die Bedeutung dieser Phänomene für die Pathogenese jener Krankheiten nicht abschließend geklärt ist. Dennoch könnte v. a. die allogene, möglicherweise auch die autologe MSC-Transplantation (MSCT) ein interessantes Instrument für die Therapie schwerer rheumatologischer Autoimmunerkrankungen darstellen. Erste klinische Studien haben positive Effekte bei systemischem Lupus erythematodes, der systemischen Sklerodermie, dem Sjögren-Syndrom und anderen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises berichtet. Allerdings sind die Fragen nach der langfristigen Wirkung und Sicherheit ebenso unbeantwortet wie die Frage nach der besten Quelle von MSC, der optimalen Kultivierungstechnik und der effektivsten Applikationsart.