Erschienen in:
23.08.2019 | Magnetresonanztomografie | Originalien
Metallobjekte der Kopf-Hals-Region in der Magnetresonanztomographie
Umfrage unter Radiologen
verfasst von:
Ulrike Kielburg, Dr. med. Felix H. Blankenstein
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl in den letzten Jahren mehr zu den Wechselwirkungen metallischer Dentalobjekte mit der Magnetresonanztomographie (MRT) geforscht wurde, sind Radiologen vor einer anstehenden Untersuchung oft unsicher, wie mit diesen Objekten umgegangen werden sollte. Einerseits will man den Patienten keine unnötige Materialentfernung mit entsprechenden Kosten und Schäden zumuten. Andererseits wird befürchtet, dass die Diagnostik durch Suszeptibilitätsartefakte beeinträchtigt wird und die Untersuchung wiederholt werden muss. Offensichtlich fehlt es an ausreichenden Daten zu den fraglichen Materialien.
Fragestellung
Ziel dieser Umfrage war die Beschreibung der aktuellen Informationslage der Radiologen zum Thema „Metallobjekte der Kopf-Hals Region in der MRT“ und die Eruierung der praktischen Handhabung dieser Problematik im radiologischen Arbeitsalltag. Daraus sollte ggf. ein Handlungs- und Forschungsbedarf abgeleitet werden.
Material und Methoden
Der Fragebogen wurde in der Ausgabe 9/2017 des Journals Der Radiologe publiziert und vom Berufsverband Deutscher Radiologen (BDR) als elektronische Version an seine rund 1800 Mitglieder versandt. Darüber hinaus wurden die radiologischen Institute von 55 deutschen Universitäts- und Maximalversorgungskliniken angeschrieben.
Ergebnisse
Innerhalb des Zeitraums von 16 Wochen gingen 74 auswertbare Antworten ein, was einer Netto-Rücklaufquote von etwa 3,7 % entspricht. Die Teilnehmer schätzen die Risiken einer Ablösung oder Erhitzung orthodontischer Apparaturen insgesamt als zu hoch ein. Die befragten Radiologen stufen die ihnen zur Verfügung stehenden Daten als ungenügend ein, und nahezu einhellig (97,3 %) wird eine Deklarationspflicht durch die Hersteller gefordert. Es besteht ein deutlicher Weiterbildungswunsch (78,3 %). Für eine intraorale Messung der magnetischen Permeabilität zur Abschätzung etwaiger Wechselwirkungen mit dem MRT interessieren sich 40,5 % der Teilnehmer.