Skip to main content
Erschienen in:

12.11.2024 | Migräne | Originalien

Charakterisierung einer deutschen Kohorte mit Visual-Snow-Syndrom

verfasst von: Felix Fay, Prof. Dr. med. Andreas Straube, Ruth Ruscheweyh, Ozan Emre Eren

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 12/2024

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Visual Snow ist eine Störung der visuellen Wahrnehmung, die sich durch ein ständig vorhandenes Flimmern oder „TV-artiges“ Rauschen im gesamten Gesichtsfeld manifestiert. Das Visual-Snow-Syndrom (VSS) beschreibt eine Kombination mit weiteren zusätzlichen visuellen Symptomen wie Lichtempfindlichkeit, Nachbildern, Nachtblindheit und entoptischen Phänomenen. Fälle von VS sind in der Literatur mit unterschiedlichsten Begriffen beschrieben und häufig als „anhaltende Migräneaura“ verkannt worden. Seit nun mehr als 10 Jahren bestehen feste Diagnosekriterien. Die Pathophysiologie ist jedoch weiterhin nur unvollständig verstanden. Auch die genaue Prävalenz bleibt unbekannt, eine hohe Dunkelziffer wird vermutet. Hier soll zum ersten Mal eine Kohorte von VSS-Patienten aus Deutschland ausführlich beschrieben werden.

Methoden

Patienten mit VSS aus mehreren an unserem Zentrum durchgeführten Studien wurden zusammengeführt und hinsichtlich demografischer, epidemiologischer und klinischer Daten retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse

Insgesamt 66 Patienten mit VSS wurden eingeschlossen (Alter 31,3 ± 8,3 Jahre, 30 Frauen). Die häufigsten visuellen Begleitsymptome waren eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (67 %) und Nachbilder (65 %). 36 (54 %) Patienten hatten eine komorbide Migräne, davon 25 (70 %) eine Migräne mit Aura. 26 (39 %) berichteten über depressive Symptome, 32 (48 %) über Symptome einer Angststörung. Tinnitus wurde von 32 (48 %) Patienten angegeben.

Schlussfolgerungen

Die Charakteristika der hier beschriebenen deutschen Kohorte sind vergleichbar mit internationalen Beschreibungen.
Literatur
14.
Zurück zum Zitat Lovibond SH, Lovibond PF (1995) Manual for the depression anxiety stress scales. Syd. Psychol. Found Lovibond SH, Lovibond PF (1995) Manual for the depression anxiety stress scales. Syd. Psychol. Found
26.
Zurück zum Zitat Szende A, Janssen B, Cabases J (2014) Self-Reported Population Health: An International Perspective based on EQ-5D. Springer, Dordrecht (NL)CrossRef Szende A, Janssen B, Cabases J (2014) Self-Reported Population Health: An International Perspective based on EQ-5D. Springer, Dordrecht (NL)CrossRef
Metadaten
Titel
Charakterisierung einer deutschen Kohorte mit Visual-Snow-Syndrom
verfasst von
Felix Fay
Prof. Dr. med. Andreas Straube
Ruth Ruscheweyh
Ozan Emre Eren
Publikationsdatum
12.11.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 12/2024
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-024-01768-5

Kompaktes Leitlinien-Wissen Neurologie (Link öffnet in neuem Fenster)

Mit medbee Pocketcards schnell und sicher entscheiden.
Leitlinien-Wissen kostenlos und immer griffbereit auf ihrem Desktop, Handy oder Tablet.

Neu im Fachgebiet Neurologie

Kaum Vorteile durch intraarterielle Lyse während Thrombektomie

Nach der Thrombektomie kleinere Fragmente über eine intraarterielle Lyse auflösen – dies könnte die Schlaganfalltherapie verbessern. Zwei aktuelle Studien ergeben für die periprozedurale Lyse jedoch keine großen Vorteile. Die Frage, wie viel sie nützt, bleibt weiter offen.

Nasenstimulation lindert chronische Migräne

Wird die Naseninnenseite durch Vibrationen stimuliert, kann dies offenbar die Zahl der Migränetage von Menschen mit chronischer Migräne deutlich senken. Darauf deuten die Resultate einer randomisiert-kontrollierten deutsch-finnischen Untersuchung.

Stumme Schlaganfälle − ein häufiger Nebenbefund im Kopf-CT?

In 4% der in der Notfallambulanz initiierten zerebralen Bildgebung sind „alte“ Schlaganfälle zu erkennen. Gar nicht so selten handelt es sich laut einer aktuellen Studie dabei um unbemerkte Insulte. Bietet sich hier womöglich die Chance auf ein effektives opportunistisches Screening?

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen

Am 15. Januar geht die „ePA für alle“ zunächst in den Modellregionen an den Start. Doch schon bald soll sie in allen Praxen zum Einsatz kommen. Was ist jetzt zu tun? Was müssen Sie wissen? Wir geben in einem FAQ Antworten auf 21 Fragen.

Update Neurologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.