Erschienen in:
11.06.2019 | Originalien und Übersichten
Migration und Gesundheit in Deutschland – eine Bestandsaufnahme der Datenquellen
verfasst von:
Maria Dyck, Judith Wenner, Annelene Wengler, Susanne Bartig, Florian Fischer, Lisa Wandschneider, Claudia Santos-Hövener, Oliver Razum
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Migrationshintergrund spielt in Analysen zur gesundheitlichen Ungleichheit in Deutschland eine wichtige Rolle. Die Heterogenität der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund erfordert eine differenzierte Erfassung migrationsbezogener Merkmale. Eine Übersicht repräsentativer Datenquellen der Gesundheitsberichterstattung (GBE), die diese Heterogenität erfassen, wurde zuletzt im Jahr 2008 erstellt.
Ziel
Ziel des Artikels ist eine Bestandsaufnahme vorhandener Datenquellen zur gesundheitlichen Lage von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.
Material und Methoden
Ausgehend von den Datenhaltern der GBE (Internetpräsenz bzw. Veröffentlichungen) wurden repräsentative Studien und Routinedatenquellen identifiziert. Eingeschlossen wurden alle Quellen, die mindestens ein migrationsbezogenes Merkmal berücksichtigen. Für alle eingeschlossenen Studien wurden die migrationsbezogenen Merkmale, Informationen zur sozialen Lage und die gesundheitsbezogenen Indikatoren erfasst.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 46 Datenquellen (19 Routinedaten und 27 Studien) eingeschlossen werden. Die häufigsten Indikatoren des Migrationshintergrundes sind Staatsangehörigkeit (n = 36) und Geburtsland (n = 29). Die gesundheitsbezogenen Indikatoren decken eine Vielzahl an Themen ab.
Diskussion
Routinedaten erheben weiterhin wenige Informationen zum Migrationshintergrund (meist nur Staatsangehörigkeit), womit die Analysepotenziale zur gesundheitlichen Lage begrenzt sind. Studiendaten ermöglichen dagegen weit differenziertere Analysen. Die tatsächlichen Analysemöglichkeiten der Datenquellen und die daraus resultierenden inhaltlichen Erkenntnisse waren nicht Gegenstand dieses Artikels.