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Erschienen in:

03.04.2025 | Mikrobiom der Vagina | Industrieforum

Vaginales Mikrobiom: Laktobazillen-Dominanz gezielt aufbauen

verfasst von: Marion Hofmann-Aßmus

Erschienen in: gynäkologie + geburtshilfe | Ausgabe 2/2025

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Auszug

Wie der Mikrobiologe PD Dr. Dr. Patrick Finzer, Düsseldorf, erklärte, lässt sich das vaginale Mikrobiom in verschiedene Typen („community state types“, CST) einteilen: In CST I, II und V dominieren die Laktobazillen L. crispatus, L. gasseri und L. jensenii. Dann gibt es Übergangsformen, in denen diverse Mikrobiota vorliegen (CST IV) oder L. iners dominiert (CST III) und schließlich den dysbiotischen Zustand, wo Bakterien wie Gardnerella spp. oder Prevotella spp. die schützenden Laktobazillen weitgehend verdrängt haben. Bei einem von Finzer vorgestellten Fall mit CST IV und rezidivierender bakterieller Vaginose zeigte die Sequenzierung, dass vergleichbar viel L. iners wie L. crispatus vorhanden war, zusätzlich Chlamydia trachomatis, aber keine Gardnerella. „Das ermöglicht uns eine individualisierte auf die vorhandenen Keime abgestimmte Therapie“, sagte Finzer. Interessant ist die Zusammensetzung des vaginalen Mikrobioms auch für die Fertilität. So werden Frauen mit CST IV in der Regel nicht schwanger. Ein diverses Mikrobiom oder eine Dysbiose ist zudem assoziiert mit persistierender HPV-Infektion, zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) und Zervixkarzinomen. …
Metadaten
Titel
Vaginales Mikrobiom: Laktobazillen-Dominanz gezielt aufbauen
verfasst von
Marion Hofmann-Aßmus
Publikationsdatum
03.04.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
gynäkologie + geburtshilfe / Ausgabe 2/2025
Print ISSN: 1439-3557
Elektronische ISSN: 2196-6435
DOI
https://doi.org/10.1007/s15013-025-6055-6

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