Erschienen in:
17.12.2018 | Katarakt | Originalien
Mikroinvasive Glaukomchirurgie – Wirksamkeit von trabekulären Stents bei kombinierten Eingriffen
Eine klinische Studie an 65 Augen
verfasst von:
Dr. U. P. Best, H. Domack, V. Schmidt, M. Khalifa
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
In dieser prospektiven randomisierten einfach verblindeten Studie haben wir die Langzeitergebnisse nach trabekulärer Mikro-Bypass-Stent-Implantation im Rahmen von Routinekataraktoperationen in Augen mit primärem chronischem Offenwinkelglaukom untersucht. Die Kammerwinkelimplantate drainieren zwischen Vorderkammer und Schlemm-Kanal. Sie umgehen den Hauptabflusswiderstand durch das Trabekelmaschenwerk.
Patienten und Methoden
In die Studie aufgenommen wurden 65 Augen von 56 Patienten mit primärem chronischem Offenwinkelglaukom und mindestens 2 verschiedenen drucksenkenden Wirkstoffen. Patienten mit Niederdruckglaukom, Sekundärglaukom und okulärer Hypertension waren ausgeschlossen; 31 der 65 Augen erhielten eine kombinierte Kataraktoperation mit anschließender Implantation von jeweils 2 iStents inject GTS-400 (Glaukos Corporation, San Clemente, CA, USA) in den Schlemm-Kanal; 34 der 65 Augen erhielten im gleichen Zeitraum eine Standardkataraktoperation ohne Stentimplantation.
Ergebnisse
Die maximale Nachbeobachtungszeit betrug 38 Monate, die mittlere Nachbeobachtungszeit 14 Monate. In unserer Verlaufsbeobachtung konnte mit der kombinierten Operation eine durchschnittliche Augeninnendrucksenkung von 5,9 mm Hg oder 23,5 % des Ausgangswertes erzielt werden. Das Ausmaß der Drucksenkung war von der Höhe des Ausgangsdrucks abhängig.
Diskussion
Die kombinierte Phakoemulsifikation und trabekuläre Mikro-Bypass-Implantation zeigte sich als effektive und sichere Behandlungsmethode zur Senkung des Augeninnendruckes, die Belastung der lokalen medikamentösen Behandlung konnte reduziert werden. Die Implantation bietet eine gute Option zur zusätzlichen Druckreduktion. Unsere bisherigen Ergebnisse ergaben ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil. Weitere In-vivo-Langzeitstudien zur Bestimmung der langfristigen Sicherheit und Effektivität sind erforderlich.