07.09.2023 | Milben | Industrieforum
Hoher Bedarf an individualisierten Behandlungsansätzen in der Allergologie
verfasst von:
Redaktion Facharztmagazine
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 6/2023
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Auszug
Die Komplexität von Allergien nimmt zu. Das lässt sich sowohl an Daten zu regionalen Unterschieden in den Sensibilisierungsprofilen ablesen als auch an einer großen Variabilität der Polysensibilisierungsmuster einzelner Patient*innen. Beim diesjährigen Kongress der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) stellte das Unternehmen Leti zu beiden Entwicklungen Daten einer Studie mit einer deutschen und einer spanischen Patientenkohorte vor. "Eine personalisierte Allergen-Immuntherapie, die auf die individuellen Sensibilisierungsmuster der Patient*innen zugeschnitten ist, wird immer wichtiger. Sie sollte alle relevanten Sensibilisierungen umfassen und setzt eine ausführliche Diagnostik und einen gut charakterisierten Allergenextrakt voraus", so das Fazit von Prof. Ralph Mösges, Köln, der die Daten der deutschen Patientenkohorte präsentierte. Diese bestand aus 500 Allergiker*innen aus 20 medizinischen Einrichtungen. Die Mehrheit (70 %) war gegen Birkenpollen sensibilisiert, gefolgt von Gräsern und Milben. Zudem waren 32 % gegen Katzen- und 25 % gegen Hundeepithelien sensibilisiert. 76 % der Patient*innen waren auf mindestens zwei Allergene polysensibilisiert. Hierbei waren Pollen das hauptsächliche Allergen, wobei ungefähr die Hälfte eine kombinierte Sensibilisierung gegen Gräser- und Baumpollen zeigte. Etwa 13 % der Patient*innen wiesen eine Co-Sensibilisierung gegen Pollen, Milben und Epithelien auf. Etwa 5 % reagierten auf eine Kombination aus Milben, Pollen, Epithelien und Schimmelpilzen. In der spanischen Patientenkohorte (n = 474) war ein ähnliches Sensibilisierungsmuster zu beobachten, wobei die Mehrheit (57 %) gegen Dermatophagoides (D.) pteronyssinus sensibilisiert war, gefolgt von Pollen, Katzen- und Hundeepithelien. Auch in Spanien ist eine Polysensibilisierung, gerade unter den Pollenallergiker*innen, sehr häufig. …