Erschienen in:
01.06.2007 | Leitthema
Minimal-invasive Chirurgie und Ökonomie
Rechnet sich die minimal-invasive Chirurgie aus betriebswirtschaftlicher Sicht?
verfasst von:
PD Dr. J.P. Ritz, M. Stufler, H.J. Buhr
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Die minimal-invasive Chirurgie (MIC) hat in einigen Bereichen den Wert eines Standardzugangs eingenommen. Um zu beantworten, ob und für wen sich dieser Zugangsweg wirtschaftlich rechnet, ist eine vollständige, individuelle betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse erforderlich, die neben den Kosten für Operation, Personal, Infrastruktur und Verwaltung auch das klinikeigene Profil berücksichtigen muss. Zusammengefasst liegen die wesentlichen ökonomischen Vorteile der MIC in den patientenbezogenen früh-postoperativen Ergebnissen und die wesentlichen Nachteile in den höheren operativen Sachkosten. Die Vergütung jeder Prozedur im DRG-System berechnet gegenwärtig einen Sachkostenanteil von 14–17% der Gesamtkosten, unabhängig vom Zugangsweg und vom technischen Aufwand. Die tatsächlichen Sachkosten liegen 2- bis 50-mal höher als beim konventionellen Vorgehen. Die Aufgabe des Krankenhauses ist es somit, Sach- und Infrastrukturkosten zu senken, die der Industrie, preiswertere Alternativen anzubieten, und die der Politik, eine bessere Vergütung der Sachkosten durchzusetzen.