Erschienen in:
09.09.2020 | Konservative Therapie | Leitthema
Minimal-invasive dorsale und ventrale Stabilisierung der thorakolumbalen Wirbelsäule bei traumatischen Verletzungen
verfasst von:
PD Dr. M. Dreimann, M. Stangenberg, S. O. Eicker, K.-H. Frosch, L. Viezens
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Verletzungen des thorakolumbalen Übergangs stellen aufgrund ihrer anatomischen Position und der Belastung die häufigsten Frakturen der Wirbelsäule dar. Die Einteilung in gängige Klassifikationssysteme differenziert zwischen stabilen und instabilen Verletzungen und somit auch zwischen einer operativen und einer konservativen Therapie. Ein Großteil der Verletzungen kann konservativ behandelt werden, instabile Frakturen bedürfen aus vielerlei Gründen einer operativen Versorgung. Im Graubereich zwischen stabil und instabil ist eine klinische Entscheidung notwendig, um hier mit Erfahrung die richtige Therapie durchzuführen. Hier müssen verschiedenste Parameter einbezogen werden, es kann auch zu einem Strategiewechsel von konservativ zu operativ kommen. Die dorsale Instrumentierung ist das häufigste Verfahren, eine rein ventrale Stabilisierung ist selten. Die Länge der Instrumentation/Spondylodese ist u. a. von der Knochenqualität, dem Alter des Patienten und dem Frakturalter abhängig zu machen. Die Entscheidung, ob eine ventrale operative Versorgung mit einer zusätzlichen Stabilisierung erfolgt, ist abhängig von der Frakturmorphologie, der erfolgreichen Reposition und der sich hieraus ergebenden Stabilität. Das offene operative Vorgehen wird wie bei der dorsalen Versorgung auch bei den ventralen Techniken zunehmend von minimal-invasiven Verfahren ersetzt, kann jedoch bei komplexen Verletzungen (B- und C‑Verletzungen nach AO [Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen]) von Vorteil sein. Ebenso sind auch Hybridversorgungen möglich. Dieses gilt auch für die Versorgung von osteoporotischen Frakturen, da eine klare Zuordnung zwischen traumatischer und osteoporotischer Ursache nicht immer einfach und möglich ist. Der vorliegende Artikel beschreibt das Prinzip, die möglichen Indikationen und Limitationen der minimal-invasiven dorsalen und ventralen Stabilisierung.