Erschienen in:
01.09.2021 | Operative Techniken
Minimal-invasive lumbopelvine Stabilisierung bei Sakrumfraktur und Sprengung des Iliosakralgelenks
verfasst von:
K. Welle, M. Khoury, C. Prangenberg, S. Täger, H. Goost, Dr. K. Kabir
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Stabilisierung des hinteren Beckenrings durch ein- oder beidseitige minimal-invasive lumbopelvine Instrumentation. Mobilisation unter Vollbelastung nach Maßgabe der Beschwerden.
Indikationen
Instabile Verletzungen des hinteren Beckenringes mit Fraktur(en) des Sakrum und/oder Sprengung des Iliosakralgelenks.
Kontraindikationen
Frakturen oder andere Implantate im Bereich des Schraubenlagers im Os ilium, verletzungsbedingte und revisionspflichtige neurologische Defizite, Dekubitus im Zugangsgebiet.
Operationstechnik
Minimal-invasive Besetzung des Pedikels LWK 5, Zugang über der Spina iliaca posterior superior und Einstellung des supraazetabulären Schraubenlagers im Os ilium als tropfenförmigen Kanal mit dem Bildwandler. Orthogrades Einbringen einer Jamshidi-Nadel, Wechsel auf Führungsdraht und Eindrehen einer polyaxialen Iliumschraube nach Resektion des Knochens im Schraubenkopfbereich. Submuskuläres Einbringen des Längsträgers. Bei beidseitiger Stabilisierung gleiches Vorgehen auf der Gegenseite. Reposition der Fraktur und Fixation der Instrumentierung.
Weiterbehandlung
Postoperative Mobilisation unter schmerzadaptierter Vollbelastung und physiotherapeutischer Anleitung.
Ergebnisse
Wir untersuchten 24 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 60,1 Jahren (2012 bis 2017) durchschnittlich 11,8 Monate postoperativ nach. Dabei fanden wir keine Implantatfehllage, keine Infektion und keine Wundheilungsstörung. Implantate mit mechanischer Irritation sakral zeigten sich in 3 Fällen, bei 1 Patienten wurden sie nach 12 Monaten entfernt. Postoperativ erlaubten wir in 21 Fällen Vollbelastung, 3 Patienten mussten aufgrund weiterer Verletzungen zunächst teilbelasten.