Erschienen in:
01.01.2012 | Leitthema
Minimal-invasive Magenchirurgie
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 1/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In den letzten Jahren hat das Interesse am Einsatz der minimal-invasiven Chirurgie (MIC) beim Magenkarzinom weltweit zugenommen. Insbesondere im Zusammenhang mit distalen Magenresektionen bei Magenfrühkarzinomen liegen inzwischen eine Reihe prospektiv randomisierter und retrospektiver Studien zum Vergleich von MIC und offener Chirurgie vor. In diesen Studien konnte bei vergleichbarer Letalität ein Vorteil für die laparoskopische Technik im Hinblick auf eine Senkung der Morbidität, weniger Schmerzen, eine schnellere postoperative Erholung und eine kürzere stationäre Verweildauer nachgewiesen werden. Aktuell sind jedoch nur wenige Daten zum onkologischen Langzeitverlauf verfügbar, sodass gegenwärtig noch eine gewisse Zurückhaltung beim Einsatz der MIC besteht. Für den Sonderfall eines endoskopisch nichtresezierbaren mukosalen Frühkarzinoms können laparoskopische Wedge- oder intragastrale Resektionen eine Alternative darstellen, wobei für diese Verfahren im Langzeitverlauf akzeptable Überlebens- und niedrige Rezidivraten nachgewiesen wurden.
Im Hinblick auf die laparoskopische totale Gastrektomie bzw. den Einsatz der MIC bei fortgeschrittenen Magenkarzinomen konnte gezeigt werden, dass eine adäquate onkologische Resektion und Lymphknotendissektion technisch durchführbar sind. Allerdings werden selbst in ausgewiesenen Zentren für die komplexere laparoskopische totale Gastrektomie höhere Komplikationsraten sowie eine Erhöhung der postoperativen Morbidität im Vergleich zur distalen Magenresektion registriert.