Erschienen in:
26.02.2017 | Diodenlaser | Leitthema
Minimalinvasive Bypasschirurgie bei infrasakkalen Tränenwegsstenosen
Transkanalikuläre Laserdakryozystorhinostomie
verfasst von:
Dr. K. R. Koch, C. Cursiefen, L. M. Heindl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren hat das gering invasive Verfahren der transkanalikulären Laserdakryozystorhinostomie (TKL-DCR) in der Behandlung erworbener Tränenwegstenosen zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Fragestellung
Es sollen Indikationen, funktionelle Erfolgsraten, Vorzüge sowie auch mögliche Komplikationen der TKL-DCR im Vergleich mit den Standardverfahren der externen (EXT-DCR) und der endonasalen DCR (EN-DCR) dargelegt werden.
Material und Methoden
Der Beitrag bietet eine Literaturübersicht aus PubMed und eigene klinische Ergebnisse.
Ergebnisse
Als Primäreingriff in der Behandlung postsakkaler Tränenwegstenosen sowie als Revisionseingriff zur Wiedereröffnung narbig obstruierter Ostien nach vorangegangener EXT-DCR wurden mittels TKL-DCR gute Erfolgsraten (60–90 %) erzielt. Im Vergleich zur EXT-DCR sind Operationsdauer (10–15 min) und postoperative Rekonvaleszenz deutlich verkürzt. Aufgrund des Fehlens eines Hautschnittes und der Koagulationsfähigkeit des Diodenlasers zählen weder Hautnarben noch perioperative Blutungen zu den Komplikationen der TKL-DCR. Dem Nachteil des kleineren, potenziell leichter vernarbenden chirurgischen Ostiums steht der Vorteil der Unversehrtheit der physiologischen Tränenpumpe gegenüber. In wenigen Einzelfällen wurde eine thermische Canaliculusschädigung als Komplikation beobachtet.
Schlussfolgerungen
Die TKL-DCR darf aufgrund des nur gering schlechteren Abschneidens zurecht als Alternative zum Goldstandard der EXT-DCR gelten, gerade bei jüngeren Patienten, die eine rasche Rekonvaleszenz und keinen Hautschnitt wünschen. Allerdings sind Langzeitstudien mit einer Nachbeobachtungszeit von mehr als 2 Jahren ausstehend.