Erschienen in:
03.03.2017 | Pädiatrische Augenheilkunde | Leitthema
Minimalinvasive Diagnostik und Therapie der konnatalen Tränenwegsstenose
verfasst von:
Dr. J. Heichel, H.-G. Struck
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine der häufigsten kinderophthalmologischen Fragestellungen ist die konnatale Dakryostenose. Typischerweise manifestiert sich das Krankheitsbild innerhalb der ersten Lebenstage durch eine Reizung im medialen Lidwinkel, später durch eine vermehrte Epiphora, da die Tränenproduktion im frühen Säuglingsalter noch reduziert ist. Im Falle von intra- oder postsakkalen Tränenwegsstenosen kommt es zur Entstehung einer chronischen Dakryozystitis.
Methodik
Die modernen minimalinvasiven diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sollen anhand eigener Erfahrungen und einer Recherche der aktuellen Literatur dargestellt werden.
Ergebnisse
Die Diagnose einer konnatalen Dakryostenose ist möglichst frühzeitig zu stellen. Scheitern konservative Therapieansätze, so ist eine invasive Intervention beizeiten abzuwägen. Die Sondierung und Überdruckspülung der ableitenden Tränenwege (TNW) stellen hierbei den Goldstandard dar. Als weitere Therapieoptionen stehen die Ballondakryoplastik sowie die Dakryoendoskopie zur Verfügung. Auch im Bereich der Dakryozystorhinostomie ist durch die Verbesserung der Operationstechnik eine zunehmende minimalinvasive Vorgehensweise möglich. Dennoch ist dieses Verfahren als Mittel der letzten Wahl zu betrachten.
Schlussfolgerung
Die genaue Einordnung der konnatalen Dakryostenose sowie die Kenntnis möglicher Behandlungsoptionen sind bedeutsam. Die chirurgische Therapie der konnatalen Dakryostenose ist im Wesentlichen durch transkanalikuläre Interventionen gekennzeichnet. Als weiterentwickelte minimalinvasive Operationstechniken sind die Dakryoendoskopie und das Intubieren moderner autostabiler TNW-Stützmaterialien hervorzuheben. Die verfügbaren therapeutischen Optionen lassen sich in ein Stufenkonzept zusammenfassen. Dieses ist individuell und patientenorientiert anzuwenden.