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Der Nervenarzt

Antipsychotikaassoziierte Akathisie: Mirtazapin als therapeutische Option?

Erschienen in:

Auszug

Akathisie ist eine extrapyramidal-motorische Bewegungsstörung, die sich durch subjektive innere Unruhe und objektive motorische Unruhe äußert, klinisch aber durchaus heterogen in Erscheinung treten kann (u. a. mit Dysphorie, Reizbarkeit, quälendem Bewegungsdrang mit repetitivem Bewegungsmuster: häufiger Positionswechsel, Trippeln oder Umherlaufen, häufiges Überkreuzen der Beine oder Gewichtsverlagerungen im Stand/Sitzen; [1]). Die Pathophysiologie der Akathisie ist unzureichend verstanden. Aktuelle Hypothesen postulieren unter anderem eine Dysbalance der Interaktion dopaminerger Systeme mit weiteren Neurotransmittersystemen, darunter glutamaterge, serotonerge, noradrenerge und durch γ‑Aminobuttersäure (GABA) modulierte Signalwege. Die medikamenteninduzierte Akathisie ist eine gut bekannte, zum Teil dosisabhängige Nebenwirkung und kann insbesondere unter der Einnahme von Antipsychotika (antipsychotikainduzierte Akathisie, AIA), auftreten [2]. Diagnostische Herausforderungen liegen u. a. in der frühzeitigen Erkennung einer medikamenteninduzierten Akathisie, insbesondere vor dem Hintergrund der Varianz möglicher klinischer Symptome. Unbehandelt ist die Akathisie mit erhöhtem Risiko für verminderte Therapieadhärenz, Leidensdruck und Aggressivität bis hin zu suizidalen Impulsen assoziiert [3, 4]. …
Titel
Antipsychotikaassoziierte Akathisie: Mirtazapin als therapeutische Option?
Verfasst von
Dr. Elena Böttcher
Maximilian Gahr
Publikationsdatum
22.07.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 5/2025
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-025-01868-w
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