12.10.2023 | Misshandlungsbedingtes Schädel-Hirn-Trauma | Übersichten
Schütteltraumasyndrom – nichtakzidentelles Schädelhirntrauma – ein Update
verfasst von:
Dr. O. Berthold, Prof. Dr. S. Banaschak
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit vielen Jahrzehnten ist Gewalt gegen Kinder ein relevantes Thema in der Gesellschaft insgesamt, aber auch in der Medizin. Im Zusammenhang mit nichtakzidentellen Schädelhirntraumata bei Säuglingen, insbesondere dem Schütteltraumasyndrom, werden immer wieder Unsicherheiten in der Diagnostik genannt, die speziell in (Straf‑)Gerichtsverfahren für Diskussionen sorgen.
Ziel der Arbeit
Nach einer kurzen historischen Einordnung des Themas in Bezug auf nichtakzidentelle Schädelhirntraumata und das Schütteltraumasyndrom werden offene Fragen und vermeintliche wissenschaftliche Kontroversen dargestellt und Handlungsempfehlungen zur Diagnostik gegeben.
Material und Methoden
Die Darstellung der Szenarien erfolgt auf Grundlage der S3-Leitlinie Kinderschutz und der verfügbaren Literatur.
Ergebnisse und Diskussion
Das Schütteltraumasyndrom kann auf Grundlage anamnestischer, klinischer, radiologischer und ophthalmologischer Befunde in der Regel mit hinreichender Sicherheit diagnostiziert werden. Viele in der Literatur zu findenden „Kontroversen“ beruhen auf unbewiesenen Behauptungen. Nichtsdestotrotz gibt es wissenschaftlich offene Fragen und Forschungsbedarf, die in der täglichen Arbeit dargestellt und diskutiert werden müssen. Dies behindert allerdings nicht die sichere Diagnose der misshandlungsbedingten Schädelhirnverletzungen.