Erschienen in:
08.04.2020 | SARS-CoV-2 | Originalarbeit
Mit Immanuel Kant in die zweite Welle der gegenwärtigen Pandemie
verfasst von:
PD Dr. med. habil. Josef Weigl, MTropPaed, DTMH, DipEPP
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Wirkung der größten Einschränkung der Bewegungsfreiheit der deutschen Bürger seit Ende des Zweiten Weltkrieges und der Ölkrise 1973 als beabsichtigte Bremswirkung auf die 1. Welle der Pandemie wird soeben erwartet. Die Planungen zum weiteren Vorgehen für die kommenden Wochen und Monate müssen jetzt angestrengt werden.
Methode
Unter Zuhilfenahme der Philosophie von Kant sollen die Überlegungen und Planungen geordnet werden.
Ergebnisse
Die Modellierung der Forscher des Imperial College, London, lassen eine übermächtige 2. Welle für den Herbst/Winter 2020 erwarten, wenn die jetzigen Maßnahmen zu lange aufrechterhalten werden. Eine baldige Lockerung der Maßnahmen ist angezeigt, um eine fraktionierte Durchseuchung der Bevölkerung, ohne konsekutive Überlastung der Versorgungsstrukturen, allen voran der Verfügbarkeit von Beatmungsplätzen, noch vor der nächsten Influenzasaison 2020/2021 zu ermöglichen. Die Aussicht auf einen allenfalls marginal vor der Zulassung geprüften Impfstoff vor Beginn der 2. Welle, der dann höchstens für Menschen mit einem sowieso hohen Risiko bei SARS-CoV‑2 in Frage käme, sollte jetzt zu keinen Verzögerungen bei den auszudifferenzierenden, intermittierenden Lockerungen führen.
Schlussfolgerungen
Weitere, noch detailliertere und voneinander unabhängige Modellierungen auf der Basis deutscher Daten sind dringend notwendig. Ein über die Hierarchien hinweg heterogenes Gremium müsste darauf basierend die differentiellen Lockerungen diskutieren und in Anbetracht von erheblichen Restunsicherheiten beschließen.