Erschienen in:
29.09.2016 | Cholesteatom | Übersicht
Endoskopische Ohrchirurgie – eine Weiterentwicklung der modernen Ohrchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. S. Preyer
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 11/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die endoskopische Ohrchirurgie gewinnt erst seit der Weiterentwicklung der Videoendoskopie mit HD-Technik, 4‑K- und 3‑D-Technik an Bedeutung. Mit dem Endoskop kann bei Mittelohrpathologien transmeatal ohne äußerlichen Schnitt operiert werden (primäre endoskopische Ohrchirurgie). Der endoskopische Blick ins Mittelohr erlaubt die Beurteilung der Hauptventilationsrouten, des Isthmus tympani und des Diaphragma epitympanale, darauf basierend müssen die gängigen Hypothesen zur Pathophysiologie der chronischen Otitis media und des Cholesteatoms neu überdacht werden. Mikroskopisch schwer erreichbare Pathologien im Retrotympanon, vorderen Epitympanon und Hypotympanon können mit speziellem, gebogenem und saugendem Instrumentarium unter endoskopischer Sicht entfernt werden (sekundäre endoskopische Ohrchirurgie). Durch das einhändige Arbeiten und den Wegfall des räumlichen Sehens sowie die Verschmutzung des Endoskops bei Bohrarbeiten und stärkerer Blutung im entzündeten Ohr kann das Endoskop das Mikroskop zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig ersetzen. Die endoskopische Ohrchirurgie stellt eine wertvolle Erweiterung der traditionellen mikroskopischen Chirurgie dar.