Erschienen in:
12.11.2021 | MODY-Formen | CME
Gestationsdiabetes mellitus – Teil 1: Screening und Diagnostik
verfasst von:
Dr. med. Helmut Kleinwechter
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Gestationsdiabetes mellitus (GDM) ist eine asymptomatische Glukosetoleranzstörung und gehört zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Im Zeitfenster von 24+0 bis 27+6 Schwangerschaftswochen (SSW) erhalten die Frauen als Screening einen Vortest mit 50 g Glukose. Ist dieser positiv, folgt ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) mit 75 g oder 100 g Glukose über 2 bzw. 3 h. Die Grenzwerte zur GDM-Diagnose werden international nicht einheitlich gehandhabt. Während in Deutschland die IADPSG-Kriterien (IADPSG: „International Association of the Diabetes and Pregnancy Study Groups“) mit Vortest empfohlen werden, sind in Nordamerika die Carpenter-Coustan-Kriterien weit verbreitet. Laut aktueller Befunde erhöht ein 1‑ vs. 2‑stufiges Vorgehen die GDM-Inzidenz und die Rate an Insulintherapien, ohne dass klinische relevante Endpunkte verbessert werden. Ein Screening vor 24 SSW bringt keine Vorteile. Wichtigste Differenzialdiagnose ist der monogene GCK-MODY (GCK: Glukokinase, MODY: „maturity onset diabetes of the young“).