Erschienen in:
01.06.2014 | Einführung zum Thema
Molekulare Bildgebung in der onkologischen Chirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. H. Dralle
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Die molekulare Bildgebung hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem nahezu unverzichtbaren Bestandteil auch der onkologischen Chirurgie entwickelt. Mithilfe der kombinierten Schichtbildverfahren (Computertomographie [CT], neuerdings Magnetresonanztomographie [MRT]) ist eine Fusion struktureller und stoffwechseltypischer Merkmale, d. h. aus onkologischer Sicht nicht nur eine Lokalisation, sondern zugleich eine Momentaufnahme der Aktivität bzw. Differenzierung und im Verlauf eine Abschätzung der Dynamik von Tumoren, möglich. Hauptindikationen zur positronenemissionstomographischen (PET-)Untersuchung sind daher die Charakterisierung einer tumorverdächtigen Läsion (z. B. Lungenrundherd unklarer Dignität), die Tumorsuche bei erhöhten Tumormarkern oder beim CUP („cancer of unknown primary origin“) -Syndrom, das Tumorstaging zur Therapiestratifizierung, das Therapiemonitoring unter Chemotherapie und die postoperative Verlaufskontrolle bei Metastasenverdacht (Beitrag J. Kotzerke). Einsatz und Interpretation der PET-Untersuchung erfordern aus chirurgischer Sicht nicht nur Kenntnisse der Grenzen der PET-Technik (falsch-positive/falsch-negative Befunde), sondern auch Grundkenntnisse hinsichtlich der in Abhängigkeit von der Fragestellung zu wählenden Radiopharmaka. Aufgrund gegenwärtiger Studien ist davon auszugehen, dass durch die Hybridbildgebung ein diagnostischer Zugewinn in 40% möglich ist und sich in etwa einem Drittel der Fälle eine Änderung des therapeutischen Regimes ergibt. …