Molekulares zu Magnesium und Malignomen

Auszug

Schon seit längerem wird diskutiert, inwiefern das essenzielle Element Magnesium (Mg) auch immunologisch wichtig ist - d. h. daran mitwirkt, Keime und Krebs in Schach zu halten (vgl. Tam M et al. Eur J Clin Nutr. 2003;57(10):1193-7; Gile J et al. Blood Rev. 2020;44:100676]. Dass Mg tatsächlich für die zelluläre Immunität relevant ist, legt jetzt eine aktuelle Arbeit nahe [Lötscher J et al. Cell. 2022; S0092-8674(21)01561-0]: Die Forschenden konnten mit Hilfe von In-vitro- und Tiermodelldaten zeigen, dass extrazelluläres Mg LFA-1 - ein kostimulatorisches Molekül auf CD-8-positiven T-Zellen - in einer bestimmten Konformation stabilisiert. LFA-1 wirkt dann wie eine Antenne, an die infizierte oder Tumorzellen binden können, was ultimativ die zytotoxische T-Zell-Antwort auslöst und die betreffenden Zellen eliminiert. Ist nicht ausreichend Mg vorhanden, kann LFA-1 offenbar seine "Antennenfunktion" nicht (optimal) erfüllen, die Immunantwort ist unzureichend. Dazu passe prinzipiell, dass niedrige Mg-Serumspiegel bei Patient*innen unter CAR-T- bzw. Checkpointhemmertherapie mit einer schnelleren Krankheitsprogression und einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert waren, so die Forschenden. Ob und wie Mg ggf. zukünftig klinisch gegen Krebs und Co. genutzt werden kann, solle nun in Folgestudien geprüft werden. …