Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Molekularpathologische Diagnostik von Gelenkinfektionen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. phil. J. Kriegsmann, T. Hopf, D. Jacobs, N. Arens, V. Krenn, R. Schmitt-Wiedhoff, M. Kriegsmann, C. Heisel, C. Biehl, H. Thabe, R.P.H. Schmitz, M. Lehmann, M. Otto
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Die Diagnostik von Infektionen bei Patienten mit Arthritis und/oder Gelenkprothesen erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unter Einsatz modernster Methoden. Massive bakterielle Gelenkinfektionen können mittels Kultur diagnostiziert werden. Die molekularpathologische Diagnostik ermöglicht die Detektion von Low-grade-Infektionen nach spezifischer Anreicherung bakterieller und fungaler DNA, Amplifizierung und Identifizierung der Erreger-DNA durch Gelelektrophorese, Sequenzierung oder Chiptechnologien.
Reaktive Arthritiden können unter Kenntnis der Anamnese (enterale oder urogenitale Infektion), Klinik (Oligoarthritis) und weiterer Parameter (HLA B27 etc.) von anderen Arthritiden abgegrenzt werden. Molekulare Methoden erlauben in zahlreichen Fällen eine Detektion der Erreger-DNA oder -RNA in der Synovialflüssigkeit oder im Gewebe. Von besonderem Interesse ist die molekularpathologische Differenzialdiagnose granulomatöser Synovialitiden innerhalb kürzester Zeit ohne vorausgehende Bakterienkultur. Die Weiterentwicklung molekularbiologischer Techniken zur Detektion bakterieller und fungaler DNA- und RNA-Spezies im Gewebe wird die Sensitivität und Geschwindigkeit der Infektionsdiagnostik weiter erhöhen.