Erschienen in:
23.09.2019 | Morbus Crohn | Leitthema
Flap-Techniken – noch zeitgemäß oder überholt?
verfasst von:
Dr. E. Berg
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurde viele neue Techniken zur Therapie des Analfistelleidens sowohl krytoglandulären Ursprungs als auch bei M. Crohn eingeführt. Sie können möglicherweise auf Dauer die etablierten Verfahren wie den Verschiebelappen („rectal advancement flap“, RAF) verdrängen. Eine Literaturanalyse der letzten 5 Jahre zeigt aber, dass diese Methode weiterhin sehr verbreitet ist und an Verbesserungen geforscht wird. Die Interpretation der Ergebnisse aller Operationsmethoden ist weiterhin schwierig. Gründe sind das Fehlen randomisierter kontrollierter Studien, eine häufig zu kurze Nachbeobachtungszeit und die Heterogenität der Ergebnisse. Es scheint aber ähnliche Ergebnisse bei den sphinkterschonenden Verfahren zu geben, die besser sind als die okkludierenden. Der direkte Vergleich des RAF mit der „ligation of the intersphincteric fistula tract“ (LIFT) zeigt, dass das Rezidivrisiko gleich, die Inkontinenzrate beim Einsatz der Lappentechnik gering erhöht ist. Eine internationale Umfrage italienischer Chirurgen aus dem Jahr 2018 bestätigt eine weiterhin weltweite Anwendung.