Viele gutartige und bösartige Neoplasien können die Epidermis betreffen. Dieses Phänomen wird als Epidermotropismus bezeichnet. Die intraepidermale Lokalisation ist ein wichtiger Anhaltspunkt für die Diagnose. Die Differenzierung der neoplastischen Zellen kann jedoch zu einer Herausforderung werden, insbesondere wenn die Zellen vollständig auf die Epidermis beschränkt sind. Abgesehen von der großen Gruppe der lymphoiden und melanozytären Neoplasien können auch verschiedene seltene Entitäten Epidermotropismus aufweisen. Typische Beispiele sind der mammäre und extramammäre Morbus Paget und die Langerhans-Zell-Histiozytose. Weitere seltenere Differenzialdiagnosen sind das Merkel-Zell-Karzinom, der Granularzelltumor und Adnextumoren sowie epidermotrope Metastasen. Das Borst-Jadassohn-Phänomen beschreibt die Imitation epidermotroper Neoplasien beim Morbus Bowen, bei der bowenoiden aktinischen Keratose, der klonalen seborrhoischen Keratose und dem Hidroacanthoma simplex. Entzündliche Dermatosen mit vermehrter intraepidermaler Lokalisation von Immunzellen können eine intraepidermale Neoplasie imitieren. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Entitäten und fassen die wichtigsten morphologischen und immunhistochemischen Anhaltspunkte für die Diagnose zusammen.