Erschienen in:
13.03.2017 | Szintigrafie | Leitthema
Hilfreiche Zusatzuntersuchungen beim idiopathischen Parkinson-Syndrom
verfasst von:
U. Walter, H. Zach, I. Liepelt-Scarfone, Prof. Dr. W. Maetzler
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 4/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die klinische Diagnose eines idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) kann schwierig sein. In solchen Fällen empfiehlt es sich, zusätzliche apparative Methoden einzusetzen.
Fragestellung
Dieser Artikel gibt einen Überblick über aktuelle und vielversprechende zukünftige Untersuchungsmethoden beim beginnenden IPS.
Ergebnisse
Die 1,5-Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT) bzw. die Computertomographie sind v. a. zur Abgrenzung symptomatischer Parkinson-Syndrome etabliert. Neue MRT-Technologien (Diffusions-Tensor-Imaging-MRT, eisensensitive und neuromelaninsensitive Sequenzen im Hochfeld-MRT) können künftig vor allem für die Frühdiagnose Bedeutung erlangen. Für die Früh- und Differenzialdiagnostik ist die transkranielle B‑Bild-Sonographie der Substantia nigra und Basalganglien etabliert, insbesondere in der Kombination mit diagnostischen Markern, dies erfordert aber einen ausreichend geschulten Untersucher bzw. den Einsatz validierter digitaler Bildanalyseinstrumente. Von den nuklearmedizinischen Verfahren differenziert der DATScan das IPS gut vom essenziellen Tremor, medikamentösen Parkinsonoid und von psychogener Bewegungsstörung, nicht aber von den atypischen PS. Hingegen können die Fluorodesoxyglucose-Positronenemissionstomographie und die myokardiale MIBG-Szintigraphie die Abgrenzung zu atypischen PS unterstützen. Die Riechtestung ist für die routinemäßige Anwendung zu empfehlen, insbesondere in Kombination mit weiteren diagnostischen Markern. Dies trifft bislang nicht zu für genetische, laborchemische oder histologische Untersuchungen. Vielversprechend für die klinische Anwendung sind Verfahren zur sensorbasierten Detektion von Bewegungsstörungen.
Schlussfolgerung
Apparative Diagnoseverfahren können zur klareren Abgrenzung gegenüber Differenzialdiagnosen des IPS hilfreich sein.