Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Morphologische Veränderungen durch Konservierungsmittel in Augentropfen
verfasst von:
Dr. K.K. Huber-van der Velden, H. Thieme, M. Eichhorn
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Zahlreiche experimentelle und klinische Untersuchungen der letzten Jahre haben z. T. erhebliche zytologische und histologische Veränderungen in Augengeweben nach chronischer Anwendung von Augentropfen nachgewiesen, für die nach heutigem Wissensstand die enthaltenden Konservierungsmittel verantwortlich zu machen sind. Das am häufigsten verwendete Konservierungsmittel ist Benzalkoniumchlorid (BAC), das eine verhältnismäßig hohe Zelltoxizität aufweist. Zu den möglichen Folgen der Konservierungsmittelexposition gehören chronische Entzündungen mit nachfolgender Fibrose der Subkonjunktiva sowie Zellverlust und strukturelle Veränderungen im Konjunktivaepithel wie auch im Korneaepithel und -endothel. Häufig kommt es während der Behandlung zur Verschlechterung oder zum erstmaligen Auftreten des trockenen Auges. In den letzten Jahren wurden neue Konservierungsmittel wie Polyquad, Purite® oder SofZia entwickelt, deren Nebenwirkungsprofile günstiger erscheinen. Allerdings liegen hierzu noch vergleichsweise wenig Daten vor. Wenn man die Belastungen für die Gewebe des Auges durch Augentropfen minimieren möchte, ist eine Therapie mit konservierungsfreien Präparaten anzustreben.