06.11.2024 | Mpox | Intensiv- und Notfallmedizin aktuell
Mpox – Diagnostik, Therapie, Immunisierung und Prognose
verfasst von:
Prof. Dr. Michael Buerke, Priyanka Böttger, Henning Lemm
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Zusammenfassung
Monkeypox (Mpox; früher bekannt als Affenpocken) erlangte weltweite Aufmerksamkeit, nachdem es ab Mai 2022 in verschiedenen Ländern zu Ausbrüchen kam. Am 14. August 2024 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund eines Anstiegs der Mpox-Infektionen einen öffentlichen Gesundheitsnotstand. Die zoonotische Erkrankung wird durch das Mpox-Virus verursacht, ein Orthopoxvirus, das mit anderen Pockenviridae verwandt ist. Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten, Atemtröpfchen oder kontaminierten Gegenständen übertragen und hat eine Inkubationszeit von 5–21 Tagen. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und ein charakteristischer Hautausschlag, der sich über Flecken, Papeln, Bläschen und Pusteln entwickelt, bevor er verkrustet. Es gibt 2 genetische Hauptkladen des Virus: Klade I (Zentralafrika) und Klade II (Westafrika), wobei Klade IIb für den Ausbruch im Jahr 2022 verantwortlich ist. Die Diagnose beruht auf PCR-Tests von Hautläsionen. Obwohl die Krankheit anderen Krankheiten wie Windpocken oder Syphilis ähneln kann, ist Lymphadenopathie ein Unterscheidungsmerkmal. Die Behandlung erfolgt hauptsächlich unterstützend, wenngleich antivirale Mittel wie Tecovirimat und Cidofovir eine gewisse Wirksamkeit gezeigt haben. Die Impfung bleibt eine wichtige vorbeugende Maßnahme, zu der auch die Impfstoffe MVA-BN und ACAM2000 gehören. Die Prognose hängt von der betroffenen Klade, dem Zugang zu medizinischer Versorgung und den zugrunde liegenden Gesundheitszuständen ab, wobei immungeschwächte Personen und Kinder einem höheren Risiko für schwere Folgen ausgesetzt sind.