Erschienen in:
01.10.2013 | Historisches
Multiple Sklerose und körperliche Aktivität
Eine historische Betrachtung
verfasst von:
Dr. A. Tallner, M. Mäurer, K. Pfeifer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Auf dem Nährboden einer lange völlig unklaren Pathologie entstanden unzählige Entstehungstheorien und Behandlungsansätze der Multiplen Sklerose (MS). In den letzten 40 Jahren haben technischer Fortschritt und der Einsatz wissenschaftlicher Forschungsmethoden erheblich dazu beigetragen, den Kenntnisstand bezüglich Entstehung, Diagnostik und Therapie der MS zu erweitern – ein Prozess, der bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Die Einstellung zu körperlicher Aktivität und Anstrengung bei MS hat sich ebenfalls stark verändert. Ein Paradigmenwechsel führte weg von krankheitsauslösenden und -verschlimmernden Aspekten der körperlichen Aktivität hin zu therapeutischen Chancen, die genutzt werden konnten. Erste Hinweise und Belege für positive Wirkungen auf Symptome und auch den Krankheitsverlauf wurden jedoch erst mit einer jahrzehntelangen Verzögerung in der vermehrten Forschungsaktivität Anfang der 1990er Jahre wieder aufgegriffen. Obwohl zahlreiche Nachweise positiver Wirkungen körperlicher Aktivität vorliegen sind hochwertige Originalarbeiten eher selten, sodass viele Fragen bezüglich spezifischer Trainingswirkungen und -empfehlungen offen bleiben.