17.12.2021 | Multiple Sklerose | Info Pharm
Multiple Sklerose
Früher Einsatz hochwirksamer Therapien zahlt sich langfristig aus
verfasst von:
Dr. med. Kirsten Westphal
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 12/2021
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Auszug
Die Behinderungsprogression bei der Multiplen Sklerose (MS) lässt sich durch den frühen Einsatz von hochwirksamen krankheitsmodifizierenden Therapien (disease modifying therapies, DMT) über zehn Jahre verzögern [Iaffaldano P et al. Ther Adv Neurol Disord 2021; 14: 17562864211019574]. "Hit hard and early" lautet daher für viele die Devise der modernen MS-Therapie. So hat die Multiple Sklerose Therapie Konsensus Gruppe (MSTKG) in ihrem aktuellen Positionspapier zur verlaufsmodifizierenden Therapie der MS klare Leitplanken für die Therapie herausgearbeitet [Wiendl H et al. Nervenarzt 2021; 92: 773-801]. Wie Prof. Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik, St. Josef Hospital, Bochum, ausführte, sollte bei einem klinisch isolierten Syndrom (clinically isolated syndrome, CIS) ein rascher Therapiebeginn erfolgen, um Schäden auf körperlicher oder kognitiver Ebene früh zu limitieren. Eine hochwirksame, gepulste oder Dauertherapie sollte demnach bei MS mit starker Krankheitsaktivität gezielt früh begonnen werden; ohne abzuwarten, bis eine zunehmende Behinderung und PIRA (progression independent of relapse activity) eintreten. Bei schubförmiger MS sei eine gepulste oder Dauertherapie fortzuführen. Mittlerweile werde immer klarer, dass eine schubunabhängige Progression nicht nur bei Patienten in späteren, sekundär progredienten Erkrankungsphasen existiere, sondern bereits in der schubförmigen Phase der Erkrankung beobachtet werden könne, betonte Gold. …