Erschienen in:
06.09.2021 | Multiple Sklerose | Originalarbeit
Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Patienten mit Multipler Sklerose in Österreich
verfasst von:
Mona-Elisa Eberharter, Harald Stummer
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
|
Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Multiple Sklerose (MS) führt bei etwa einem Drittel der Patienten zu einer frühzeitigen Pensionierung, wobei geringfügige Unterstützungsmaßnahmen seitens des Arbeitgebers bzw. des Staats MS-Patienten bei der Bewältigung ihrer Herausforderung im Arbeitsalltag helfen können. Das Ziel dieser Arbeit ist daher, Verbesserungsmöglichkeiten der staatlichen und betrieblichen Unterstützungsangebote für MS-Patienten am Arbeitsplatz in Österreich zu erarbeiten.
Methode
Basierend auf den Auswertungen problemzentrierter Interviews mit zehn Experten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, die mit MS-Patienten zusammenarbeiten, werden Handlungsempfehlungen für Prävention und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz für MS-Patienten erstellt.
Ergebnisse
Die Experten sprechen sich für Optimierungsmaßnahmen der staatlichen und betrieblichen Angebote aus, um eine höhere Wirksamkeit zu erreichen. Diese umfassen bei den staatlichen Hilfestellungen eine Erleichterung der Zugangsvoraussetzungen, den Ausbau finanziell geförderter Therapiemöglichkeiten sowie das Schaffen einer zentralen Anlaufstelle zur Beratung. Bei den betrieblichen Hilfestellungen sehen Experten einen Veränderungsbedarf bei der Informationsgabe und Aufklärung über MS in Betrieben, strukturierte Überlegungen zum Aufgabenbereich von MS-Patienten sowie Maßnahmen gegen Fatigue am Arbeitsplatz.
Schlussfolgerung
Eine Kombination aus den bisher zur Verfügung stehenden Hilfsmaßnahmen mit den vorgeschlagenen Optimierungen bzw. Ergänzungen der Experten kann zu einer deutlichen Verminderung krankheitsspezifischer Ausfälle und Einschränkungen führen, woraus wiederum der Erhalt der Arbeitsfähigkeit resultiert.