Bis zu 30 % aller Frauen mit schubförmig-remittierender multipler Sklerose (RRMS) erleiden in den ersten drei Monaten postpartum einen neuen Schub. Viele Patientinnen müssten sich daher entscheiden, ob sie die krankheitsmodifizierende Therapie (DMT) nach der Entbindung wieder aufnehmen oder ob sie ihr Kind stillen, so Dr. Birte Elias-Hamp, Hamburg. Aufgrund mangelnder Sicherheitsdaten werden die meisten DMT für stillende Frauen nicht empfohlen. Daher sei es erfreulich, dass Glatirameracetat (GA, Copaxone®) seit 2022 auch für die Anwendung während der Stillzeit zugelassen ist. Die Zulassungserweiterung basiert auf den Daten der COBRA-Studie, in der klinische Daten aus dem Deutschen Multiple Sklerose und Kinderwunschregister (DMSKW) evaluiert wurden [Ciplea AI et al. Mutl Scler 2022;28:1641-50].
Stillen auch unter krankheitsmodifizierender Therapie?
Menschen mit schubförmiger Multipler Sklerose langfristig stabil und schubfrei zu halten, ist eines der primären Behandlungsziele. Daher ist bei der Therapieentscheidung neben der kurzfristigen Wirksamkeit vor allem die Langzeitprognose relevant. Erfahren Sie mehr zu neuen Langzeitdaten.