Hintergrund
Intrathekale Produktion von Immunglobulinen (oligoklonale Banden) |
Produktion von Antikörpern gegen Myelinbestandteile in Blut und Liquor |
B‑Zell- und Komplementablagerungen in Hirnläsionen |
Meningeale B‑Zell-Aggregate bei SPMS |
Expandierte Plasmablasten in Blut und Liquor |
Antigenpräsentation, Zytokinproduktion, Förderung des „homing“ autoreaktiver T‑Zellen ins ZNS |
Induktion und Regulation der Proliferation autoreaktiver, proinflammatorischer T‑Zellen (u. a. TH17-Zellen) |
Induktion der Apoptose von Neuronen und Oligodendrozyten |
Rituximab bei RRMS und PPMS: Fallberichte und -serien
Rituximab bei RRMS: Phase-1- und -2-Studien
Studie | Primärer Endpunkt Ergebnis | Sekundärer Endpunkt Ergebnis |
---|---|---|
Phase-2-RRMS Hauser et al. [21] (HERMES) n = 104 Patienten | Summe der Anzahl der gadoliniumpositiven T1-Läsionen in Serien-MRTs des Gehirns in den Wochen 12, 16, 20, 24 → Rituximab Placebo überlegen | Anteil der Patienten mit Schüben Auf das Jahr umgerechnete Schubrate Absolute Anzahl von neuen gadoliniumpositiven T1-Läsionen in Serien-MRTs des Gehirns in den Wochen 12, 16, 20, 24 und Änderung des T2-Läsionsvolumens im Vergleich zum Ausgangswert → Rituximab Placebo überlegen |
Phase-2/3-PPMS Hawker et al. [22] (OLYMPUS) n = 439 Patienten | Zeit bis zum Einsetzen von CDP Prozentsatz der Patienten mit CDP → Kein Hinweis für einen signifikanten Unterschied | Änderung des absoluten T2-Läsionsvolumens in Woche 96 im Vergleich zum Ausgangswert Änderung des Hirnvolumens in Woche 96 im Vergleich zum Ausgangswert → Patienten, die Rituximab erhalten haben, hatten eine signifikant geringere Zunahme an T2-Läsionsvolumen |
Rituximab bei PPMS: Phase-2/3-Studie
Ocrelizumab: RRMS-Phase-2-, RRMS-Phase-3- und PPMS-Phase-3-Studien sowie Folgestudien nach Zulassung
Studie | Primärer Endpunkt Ergebnis | Sekundärer Endpunkt Ergebnis |
---|---|---|
Phase-2-RRMS Kappos et al. [24] | Anzahl der gadoliniumpositiven T1-Läsionen zwischen Woche 12 und 24 → Ocrelizumab Placebo überlegen | Auf das Jahr umgerechnete Schubrate Prozentsatz der schubfreien Patienten Änderung des absoluten T2-Läsionsvolumens Anzahl der neuen gadoliniumpositiven T1-Läsionen zwischen Woche 4 und 24 Anzahl der gadoliniumpositiven T1-Läsionen zwischen Woche 4 und 24 → Ocrelizumab Placebo in allen Punkten überlegen außer Prozentsatz der schubfreien Patienten und Änderung des absoluten T2-Läsionsvolumens |
Phase-3-RMS Hauser et al. [25] (OPERA I und II) | Auf das Jahr umgerechnete Schubrate → Ocrelizumab IFN‑β1a überlegen | Zeit bis zum Einsetzen von CDP Anzahl der gadoliniumpositiven T1-Läsionen Anzahl der neuen und/oder vergrößerten T2-Läsionen Prozentsatz der Patienten mit CDI Anzahl der T1-Läsionen Änderung des MSFC im Vergleich zum Ausgangswert Prozentsatzänderung des Hirnvolumens Änderung des Short Form Health Survey-36 (SF-36) Physical Component Summary (PCS) im Vergleich zum Ausgangswert Prozentsatz der Patienten mit NEDA → Ocrelizumab überlegen in allen sekundären Endpunkten außer MSFC und SF-36 in OPERA I und überlegen in allen sekundären Endpunkten außer CDI und Prozentsatzänderung des Hirnvolumens in OPERA II |
Phase-3-PPMS Montalban et al. [26] (ORATORIO) | Zeit bis zum Einsetzen von anhaltender CDP für mindestens 12 Wochen → Ocrelizumab Placebo überlegen | Zeit bis zum Einsetzen von anhaltender CDP für mindestens 24 Wochen Prozentsatzänderung des T25-FW im Vergleich zum Ausgangswert Prozentsatzänderung des absoluten T2-Läsionsvolumens im Vergleich zum Ausgangswert Prozentsatzänderung des Hirnvolumens Änderung im Physical Component Summary Score (PCS) und SF-36 Health Survey Prozentsatz der Patienten mit mindestens einem unerwünschten Ereignis → Ocrelizumab überlegen in Bezug auf Zeit bis zum Einsetzen von anhaltender CDP für mindestens 24 Wochen, Prozentsatzänderung des T25-FW im Vergleich zum Ausgangswert; Prozentsatzänderung des absoluten T2-Läsionsvolumens im Vergleich zum Ausgangswert, Prozentsatzänderung des Hirnvolumens |
Ocrelizumab ist angezeigt zur Behandlung erwachsener Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) mit aktiver Erkrankung, definiert durch klinischen Befund oder Bildgebung |
Ocrelizumab ist angezeigt zur Behandlung erwachsener Patienten mit früher primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS), charakterisiert anhand der Krankheitsdauer und dem Grad der Behinderung sowie mit Bildgebungsmerkmalen, die typisch für eine Entzündungsaktivität sind |
Infusionsmenge Ocrelizumab | Infusionsgeschwindigkeit und -dauer | ||
---|---|---|---|
Initialdosis (600 mg) aufgeteilt auf 2 Infusionen | Infusion 1 | 300 mg in 250 ml | Infusionseinleitung mit einer Geschwindigkeit von 30 ml/h über 30 min Die Geschwindigkeit kann in Schritten von 30 ml/h alle 30 min bis auf einen Höchstwert von 180 ml/h gesteigert werden Die Infusionsdauer sollte jeweils ca. 2,5 h betragen |
Infusion 2 (2 Wochen später) | 300 mg in 250 ml | ||
Folgedosen (600 mg) einmal alle 6 Monate | Einmalinfusion | 600 mg in 500 ml | Infusionseinleitung mit einer Geschwindigkeit von 40 ml/h über 30 min Die Geschwindigkeit kann in Schritten von 40 ml/h alle 30 min bis auf einen Höchstwert von 200 ml/h gesteigert werden Die Infusionsdauer sollte jeweils ca. 3,5 h betragen |
Ocrelizumab: Nebenwirkungen
Akute Infusionsreaktionen
Studie | Anzahl | Davon Infektionen |
---|---|---|
OPERA I | 28 (6,9 %) | 5 (1,2 %) |
OPERA II | 29 (7,0 %) | 6 (1,4 %) |
ORATORIO | 99 (20,4 %) | 30 (6,2 %) |