Ozanimod zugelassen für MS-Therapie

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Ozanimod zur Therapie bei Multipler Sklerose erteilt. Indiziert ist die einmal täglich oral einzunehmende Arznei bei Erwachsenen mit schubförmig-remittierender Multipler Sklerose (relapsing remitting multiple sclerosis; RRMS) mit aktiver Erkrankung, definiert durch klinische oder bildgebende Befunde. Damit ist Ozanimod der einzige zugelassene Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator für RRMS-Patienten mit aktiver Erkrankung. In Deutschland wird Ozanimod voraussichtlich ab dem 15. Juli 2020 verfügbar sein. Die Zulassung beruht auf Daten der Studien SUNBEAM™ und RADIANCE™ Teil B, in denen Ozanimod im Vergleich zu Interferon beta-1a (Avonex®) eine hohe Wirksamkeit zeigte. Gemessen wurde diese anhand der jährlichen Schubrate (annualized relapse rate; ARR) sowie der Anzahl und Größe von Hirnläsionen. Die wichtigsten Ergebnisse der Studien im Überblick: Im Vergleich zu IFN beta-1a zeigte sich für Ozanimod in der Studie SUNBEAM™ über einen Behandlungszeitraum von mindestens zwölf Monaten eine relative Verringerung der ARR um 48 Prozent sowie in der RADIANCE™-Studie über 24 Monate eine relative Verringerung um 38 Prozent (absolute ARR von 0,18 vs. 0,35 bzw. 0,17 gegenüber 0,28). In der SUNBEAM™-Studie zeigte sich unter der Behandlung mit Ozanimod nach zwölf Monaten eine geringere Anzahl T1-gewichteter Gadolinium-anreichernder (gadolinium-enhanced; GdE) Läsionen als unter IFN beta-1a (0,16 vs. 0,43), was einer relativen Verringerung um 63 Prozent entspricht. Darüber hinaus war auch die Anzahl neuer/sich vergrößernder T2-Läsionen (1,47 vs. 2,84) unter Ozanimod im Vergleich zu INF beta-1a nach zwölf Monaten geringer, was eine relative Verringerung um 48 Prozent darstellt. In der RADIANCE™-Studie zeigte sich für Ozanimod nach einem Behandlungszeitraum von 24 Monaten eine geringere Anzahl T1-gewichteter GdE-Läsionen als unter IFN beta-1a (0,18 vs. 0,37), was einer relativen Verringerung um 53 Prozent entspricht. Zudem war auch die Anzahl neuer/sich vergrößernder T2-Läsionen unter Ozanimod im Vergleich zu IFN beta-1a nach 24 Monaten geringer (1,84 vs. 3,18), was eine relative Verringerung um 42 Prozent darstellt. Im Vergleich zu IFN beta-1a zeigte sich für Ozanimod in der Studie SUNBEAM™ nach zwölf Monaten eine mittlere prozentuale Veränderung des Gehirnvolumens gegenüber dem Ausgangswert von -0,41 Prozent vs. - 0,61 Prozent. In der RADIANCE™-Studie betrug die mittlere Verringerung des Gehirnvolumens von Baseline bis Monat 24 unter Ozanimod -0,71 Prozent vs. -0,94 Prozent unter IFN beta-1a. Ozanimod, ein oral verabreichter Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator, bindet selektiv an die S1P-Rezeptor-Subtypen 1 und 5. Ozanimod führt zur Lymphozytenretention in lymphoiden Geweben, wodurch die Zahl der Lymphozyten im peripheren Blut reduziert wird. Der Mechanismus, über den Ozanimod seine therapeutischen Wirkungen bei MS entfaltet, ist bisher unbekannt, könnte aber eine Verringerung der Lymphozytenmigration in das Zentralnervensystem beinhalten. Quelle: Mitteilung von Celgene, einem Unternehmen von Bristol Myers Squibb Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

Springer Medizin

Ozanimod zugelassen für MS-Therapie

Passend zum Thema

Services in der MS-Therapie für Neurolog*innen und Betroffene

Springer Medizin

Bitte loggen Sie sich ein, um Zugang zu diesem Inhalt zu erhalten

Passend zum Thema

Services in der MS-Therapie für Neurolog*innen und Betroffene