Erschienen in:
03.12.2020 | Multiple Sklerose | Industrieforum
SPMS: S1P-Rezeptoragonist Siponimod punktet
verfasst von:
Dr. med. Andreas Häckel
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
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Ausgabe 6/2020
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Auszug
Der orale selektive Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptoragonist Siponimod (Mayzent®) ist seit Beginn des Jahres 2020 bei aktiver sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) zugelassen. Aktuelle Erkenntnisse zu dieser neuen Therapieoption, basierend auf der placebokontrollierten Phase-III-Studie EXPAND [Kappos L et al., Lancet 2018;391:1263-73] bei SPMS-Patienten sowie deren offener Verlängerungsphase [Kappos L et al. Presented at AAN 2020, S 40.003], wurden jetzt beim virtuellen ACTRIMS/ECTRIMSKongress 2020 vorgestellt. Mithilfe eines virtuellen Placeboarms habe nachgewiesen werden können, dass der Vorteil von Siponimod gegenüber Placebo auch längerfristig bestehen bleibe, berichtete der Neurologe Prof. Dr. Bruce Cree von der Universität San Francisco, Kalifornien/USA [Rouyrre N et al., MS Virtual 2020, P0013]. In der auf bis zu sieben Jahre angelegten offenen Verlängerungsstudie EXPAND-Extension erhielten alle Patienten auf Wunsch Siponimod. Zur Beurteilung des Erfolgs sei bei Patienten mit Therapiewechsel aus der aktuellen Dauer bis zur bestätigten Krankheitsprogression nach sechs Monaten (6mCDP) eine hypothetische 6mCDP ohne Therapiewechsel berechnet worden, erläuterte Cree. Dieses in der Onkologie geläufige Modell (Rank Preserving Structural Failure Time, RPSFT) deute auf eine anhaltende 50- bis 60 %ige Verlängerung der 6mCDP unter Verum hin, argumentierte Cree. Diese Daten sollten seiner Meinung nach jedoch durch reale Praxisdaten validiert werden. …