Erschienen in:
20.10.2016 | Barrieremethoden | CME
Multiresistente Erreger auf der Intensivstation
Sinnvolle Maßnahmen zur Prävention
verfasst von:
Dr. R. Fussen, Prof. Dr. S. Lemmen
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Multiresistente Erreger (MRE) stellen eine zunehmende Bedrohung, insbesondere für Intensivpatienten, dar. Während die Besiedlung mit methicillinresistenten Staphylococcus-aureus-Stämmen (MRSA) in den letzten Jahren auf deutschen Intensivstationen auf einem konstanten Niveau verbleibt und sich die therapeutischen Optionen verbessert haben, nehmen Besiedlungen und Infektionen mit multiresistenten gramnegativen Bakterien (MRGN) und vancomycinresistenten Enterokokken (VRE) von Jahr zu Jahr zu. Für diese Erreger gibt es nur noch wenige bis keine therapeutischen Optionen. Die Evidenz offizieller Empfehlungen und Leitlinien zur Vermeidung einer Erregertransmission bei MRE, sofern überhaupt existent, ist mangels kontrollierter randomisierter Studien gering. Die Händedesinfektion ist die effektivste Einzelmaßnahme zur Vermeidung der Übertragung von sensiblen und resistenten Erregern. Screening- und Barrieremaßnahmen müssen erregerspezifisch und in Abhängigkeit von der eigenen aktuellen Situation implementiert werden. Ergänzend zu diesen spezifischen Maßnahmen ist eine ungezielte Dekolonisation mit Antiseptika eine, zumindest bei Intensivpatienten gezeigte, effektive Strategie.