Erschienen in:
01.11.2010 | Leitthema
Multiresistente pulmonale Erreger auf der Intensivstation
verfasst von:
S. Gatermann, I.F. Chaberny, M. Pletz, PD Dr. B. Schaaf
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
Multiresistente pulmonale Erreger sind ein zunehmendes Problem auf den Intensivstationen. Die Inzidenz der nosokomialen Pneumonie (HAP) ist am höchsten bei invasiv beatmeten Patienten. Jeder Beatmungstag ist mit etwa 1% Beatmungpneumonie (VAP) assoziiert. Die typischen pulmonalen Problemkeime sind Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter baumannii, methicillinresistente Staphylococcus aureus (MRSA) und Enterobakterien, die „Extended-spectrum“-β-Lactamasen bilden (ESBL).
Die Effektivität der HAP/VAP-Behandlung hängt entscheidend von einer frühzeitigen, richtigen empirischen Therapie ab. Unter anderem aus diesem Grund werden auf den Intensivstationen in extremem Ausmaß Antibiotika eingesetzt. Die Menge an Antibiotika, welche hier verwandt wird, ist jedoch assoziiert mit der Entwicklung multiresistenter Problemkeime.
Wichtig sind daher Strategien für eine möglichst effektive, aber gleichzeitig den Antibiotikaverbrauch einschränkende Therapie auf den Intensivstationen. Maßnahmen für die Infektionskontrolle sollten zudem zum Standard gehören. Antibiotika-Stewardship-Strategien sollten entwickelt und in Studien untersucht werden.