Erschienen in:
01.03.2023 | Originalarbeiten / Original papers
Mundgesundheitsbezogene Kontrollüberzeugung von Eltern und die Zahngesundheit ihrer Kinder
verfasst von:
Lisa Grimm, Prof. Dr. Ulrich Schiffner
Erschienen in:
Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Mit der Studie sollten Zusammenhänge zwischen der Überzeugung von Eltern, ihre Mundgesundheit durch aktives Handeln kontrollieren zu können, und der Zahngesundheit ihrer Kinder ermittelt werden. Hierzu wurden im Rahmen einer Querschnittstudie am Patientengut einer kinderzahnmedizinisch orientierten Familienpraxis Mundgesundheitsbefunde von 106 Kindern im Alter von 3 bis 17 Jahren sowie jeweils einer Erziehungsperson erhoben. Neben der klinischen Untersuchung bezüglich Mundhygiene (Approximalraum-Plaque-Index [API]), Gingivitis (Papillenblutungsindex [PBI]) und Karies (dmft + DMFT) wurden über Fragebögen Angaben zur Sozialschichtzugehörigkeit und zum Migrationshintergrund sowie zu mundgesundheitsbezogenen Kontrollüberzeugungen eingeholt. Für jeden klinischen Parameter (Karies, Plaque, Gingivitis) wurden Korrelationen zwischen den Werten der Kinder und ihren Eltern bestimmt. Die klinischen Befunde der Kinder wurden zudem auf Zusammenhänge zu den Kontrollüberzeugungen der Eltern überprüft. Mittels Regressionsanalysen wurde der Einfluss verschiedener Parameter auf die Mundgesundheit der Kinder berechnet. Die Untersuchungsergebnisse dokumentieren die Bedeutung regelmäßig mindestens 2-mal täglich durchgeführten Zähneputzens für alle erhobenen klinischen Parameter. Signifikante Korrelationen existieren zwischen dem Plaquebefund sowie gingivaler Gesundheit bei Eltern und ihren Kindern. Zudem konnte eine signifikante Korrelation zwischen der mundgesundheitsbezogenen Kontrollüberzeugung der Eltern und dem Mundhygienezustand ihrer Kinder nachgewiesen werden. Insbesondere die internale Kontrollorientierung der Eltern korreliert mit dem Plaquebefund der Kinder. Bestätigt wird dieser Zusammenhang in der multivariaten Regressionsanalyse. Der direkte Zusammenhang zwischen Plaquebefund der Kinder und mundgesundheitsbezogener internaler Kontrollüberzeugung der Eltern, der sich mittelbar auch für Gingivitis und Karies ableiten lässt, sollte Anlass zur Stärkung der Kon-trollüberzeugung im Zuge der oralpräventiven Information und Anleitung der Eltern sein.