Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Mundhygiene, Prophylaxe und Therapie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. B. Willershausen, A. Kasaj
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates sind häufig mit chronischen Systemerkrankungen verknüpft; eine wechselseitige Einflussnahme ist oft möglich. In der erwachsenen Bevölkerung weisen gegenwärtig 74% der jüngeren Erwachsenen und 88% der Senioren einen parodontalen Behandlungsbedarf auf. Patienten mit rheumatoider Arthritis oder anderen chronischen Polyarthritiden können aufgrund des entzündlichen Geschehens vermehrt unter Kiefergelenkbeschwerden und, aufgrund der oft eingeschränkten Fingerbeweglichkeit, unter reduzierten Möglichkeiten für die Mundhygiene leiden. Eine sorgfältige und konstante Mundhygiene ist jedoch sowohl für die Gesunderhaltung des Zahnhalteapparates als auch für die Kariesentstehung von entscheidender Bedeutung. Für die tägliche Zahnpflege sollten diese Patienten bevorzugt elektrische Zahnbürsten, Pflegeartikel für den Zahnzwischenraum und Mundspüllösungen benutzen. Vermehrtes und konstantes Zahnfleischbluten, Zahnfleischwucherungen, Zahnlockerung oder Zahnwanderungen mit Zahnfleischrückgang oder sonstige Irritationen im Mundbereich sind dem Zahnarzt umgehend mitzuteilen. Eine professionelle Zahnreinigung sollte routinemäßig im Abstand von 3 bis 6 Monaten durchgeführt werden, um einem erhöhten Parodontitisrisiko vorzubeugen.