Erschienen in:
06.08.2018 | Nystatin | Rezepturtipp für die Praxis aus der Praxis
Cocktails für die Mundschleimhaut – was ist sinnvoll und was nicht?
verfasst von:
Dr. S. Melhorn, P. Staubach
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2018
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Auszug
Neben der Behandlung chronischer Mundschleimhauterkrankungen wie Aphthen, Lichen ruber mucosae oder Gingivitiden treten Mundschleimhautveränderungen gerade unter der Behandlung von Tumorerkrankungen mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung durch die Milieuveränderung auf. Es kann zu schmerzhaften Schäden der Schleimhäute kommen. Betroffen sind der gesamte Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt sowie die Bindehaut der Augen [
1]. Ist der Mund- und Rachenraum betroffen, spricht man von einer Stomatitis. Häufig kommt es auch zu Infektionen, z. B. oralen Kandidosen. All das ist für die Patienten sehr belastend, da neben den anderen Symptomen je nach Schweregrad das Essen, Sprechen und Schlucken starke Schmerzen verursachen kann und die Menschen in ihrer Lebensqualität stark belastet sind. Die akuten Schleimhautschäden äußern sich unterschiedlich je nach Agens, Art und Umfang einer Strahlen- und Chemotherapie [
2]. Üblicherweise tritt 3 bis 10 Tage nach Gabe der Zytostatika ein Brennen der Mundschleimhaut auf ohne sichtbare Symptome wie Rötung oder Ulzerationen. Später können sich Erytheme und flächige Erosionen bis hin zu großflächigen Ulzerationen entwickeln. Wichtig ist die frühzeitige stadiengerechte Intervention, um zu vermeiden, dass Chemotherapien oder Radiatio unterbrochen werden müssen [
2]. …