Erschienen in:
01.09.2009 | Schwerpunkt
Muskelbiopsie
Indikationen und Technik
verfasst von:
Prof. Dr. M. Bergmann, J. Weis, S. Probst-Cousin
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zur Untersuchung von Muskelbiopsien sind im Verlauf der letzten Jahrzehnte eine ganze Reihe spezieller histologischer Methoden eingeführt worden. In den 1960er Jahren wurde durch die Einführung der Kryostattechnik die Enzymhistochemie die Hauptmethode zur Untersuchung von Muskelbiopsien. In der Folgezeit zeigte die immunhistochemische Technik normale Bestandteile der Muskelfaser, deren Verlust, Anhäufung bzw. Fehlverteilung im Rahmen von Myopathien auf. Somit können Strukturmyopathien, Muskeldystrophien und entzündliche Myopathien heute mit größerer Sicherheit diagnostiziert werden. In etlichen diagnostischen Bereichen sind Kunstharzeinbettung, Semidünnschnitttechnik und Elektronenmikroskopie sowie molekularpathologische Techniken, vor allem Immunoblotting und PCR, nützlich. Für den optimalen Einsatz der Methoden sind bestimmte Bedingungen zu beachten: Auswahl eines mittelgradig betroffenen Muskels, schonende Entnahme eines 3x1x1 cm großen Gewebsstücks durch einen in der Technik erfahrenen Chirurgen, rascher Transport in einer feuchten Kammer in das weiterverarbeitende Labor, technisch einwandfreies Auffrieren und Asservieren der Muskelproben für Histologie, Biochemie und Molekulargenetik, separate Aufarbeitung von Formalin- und Glutaraldehyd-Material für die Paraffinhistologie bzw. Kunstharzeinbettung. Die logistischen Probleme einer Muskelbiopsie sollten vor der Entnahme zwischen klinischen Kollegen und untersuchender Einrichtung geklärt werden.