Erschienen in:
09.05.2017 | Sarkoidose | Leitthema
Muskuloskelettale Manifestationen der Sarkoidose
verfasst von:
Dr. P. Korsten, G. Chehab
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Manifestationen am Bewegungsapparat sind bei der Sarkoidose ein häufiges Symptom. Rheumatologen treffen das Krankheitsbild regelhaft an. Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt einen aktuellen Überblick über die rheumatologisch relevanten Befunde und eingesetzte Therapien. Die häufigste Manifestation ist das Löfgren-Syndrom, das durch Sprunggelenkperiarthritis, bihiläre Lymphadenopathie und Erythema nodosum gekennzeichnet ist und eine exzellente Prognose hat. Chronische Arthritiden im Rahmen einer Sarkoidose manifestieren sich am häufigsten durch Oligoarthritis, was die Abgrenzung zu Spondylarthropathien erschweren kann, insbesondere wenn eine Sakroiliitis oder andere Befunde wie Enthesitis oder Daktylitis vorliegen. Isolierte vertebrale granulomatöse Veränderungen sind selten und erfordern den Ausschluss infektiöser und maligner Ursachen mittels Biopsie, da es keine spezifischen bildgebenden Befunde gibt. Der Granulomnachweis in Muskelgewebe gelingt häufig, eine klinische Myopathie liegt allerdings nur bei 1–2 % der Patienten vor. Das therapeutische Ansprechen bei den verschiedenen Formen kann sehr unterschiedlich sein. Therapeutisch spielen in erster Linie nichtsteroidale Antirheumatika und Glukokortikoide in niedriger bis mittlerer Dosis eine Rolle, bei Ineffektivität oder Unverträglichkeit kommen jedoch auch steroidsparende Immunsuppressiva zum Einsatz. Insgesamt ist die Evidenzlage aufgrund weniger Studien gering. Bei der Substitution von Vitamin D muss berücksichtigt werden, dass Hyperkalzämien auch bei Standarddosierungen entstehen können und der optimale therapeutische Bereich zur Prävention einer therapiebedingten Osteoporose bei der Sarkoidose nicht etabliert ist.