Erschienen in:
03.08.2016 | Computertomografie | Leitthema
Trauma der Lendenwirbelsäule und des thorakolumbalen Übergangs
verfasst von:
Prof. Dr. W. Reith, N. Harsch, C. Kraus
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Insbesondere bei Patienten, die Hochenergie- oder Rasanztraumata erfahren haben, besteht ein erhöhtes Risiko, Frakturen der BWS und LWS zu erleiden. Die Erkennung von Verletzungen der Wirbelsäule und die korrekte Klassifikation der Frakturen vor der Operation sind nicht nur unbedingte Voraussetzungen für die Einleitung einer adäquaten, ggf. operativen Therapie, sondern mitentscheidend für die Wahl des operativen Verfahrens.
Radiologische Standardverfahren
Bei Anwendung der Spiral-CT können entscheidende Zusatzinformationen zur Morphe der Fraktur, damit zur Einschätzung des Frakturtyps und letztlich zur Indikationsstellung einer ggf. operativen Therapie gewonnen werden. Die MRT ist hervorragend geeignet, wertvolle weiterführende Informationen in Bezug auf Verletzungen der diskoligamentären Anteile der Wirbelsäule zu geben.
Leistungsfähigkeit
Speziell für die Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule entwickelten Magerl et al. eine umfassende Klassifikation, die von der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) übernommen wurde. Grundlage ist ein 2‑Säulen-Modell der Wirbelsäule. Als Basis der Einteilung dienen bildgebend erkennbare pathomorphologische Charakteristika der Frakturen. Das Verletzungsmuster wird besonders berücksichtigt.
Bewertung
Beim Wirbelsäulentrauma wird zwischen stabilen und instabilen Frakturen unterschieden. Die Behandlung des Wirbelsäulenverletzten richtet sich nach dem Schweregrad der Gesamtverletzung.
Empfehlung für die Praxis
Neben einer adäquaten Erstversorgung am Unfallort sollte umgehend ein Trauma-CT durchgeführt werden, um keine Verletzungen zu übersehen und eine schnelle Therapieentscheidung herbeizuführen.