Zum Inhalt
Die Orthopädie

Die Anamnese bei Schmerzen am Bewegungsorgan

Wenn wir mit den Patienten sprechen, bekommen wir spannende Informationen

Erschienen in:

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Diagnose und Therapie von akuten und chronischen Rückenschmerzen ist auch heute noch ein oft ungelöstes und manchmal unlösbares Problem. Klinische Untersuchung, modernste Bildgebung und ergänzende Laborchemie lassen in vielen Fällen am Ende nur unsichere Rückschlüsse auf die fast immer komplexe Pathogenese zu [1]. Der Anamnese wird große Bedeutung beigemessen. Es ist aber wenig Verwertbares darüber geschrieben worden. Dieser Beitrag soll vor allem mögliche Antworten des Patienten auf gezielte Fragen beleuchten und interpretieren.

Zielstellung der Publikation

In vielen Betrachtungen zur Erhebung der Anamnese durch gezielte Fragen bei Schmerzen am Bewegungsorgan fehlt eine detaillierte Interpretation der Antworten des Patienten im Hinblick auf den schwierigen klinischen Entscheidungsprozess zur Diagnose. Hier soll angeregt werden, spezielle Aussagen des Patienten in das gesamte Assessment effektiv einzubauen.

Material und Methoden

Die Arbeit beruht auf persönlichen Erfahrungen des Autors, der in 40 Berufsjahren in Klinik und Praxis annähernd 100.000 (in Worten: einhunderttausend) Einzelgespräche mit Patienten geführt hat und die mechanismenorientierte Therapie oft über Jahre begleitet hat. Dabei kamen regelmäßig standardisierte Fragebögen und die Auswertung der Schmerzzeichnungen des Patienten zur Anwendung. Der Beitrag fällt also in die EBM-Kategorie D, Expertenmeinung.

Ergebnisse

Es hat sich über die longitudinale Betrachtung in geschätzt 90 % der Fälle die nach der Anamnese gefällte Entscheidung zur Diagnose als richtig herausgestellt. Natürlich wurden alle der nach den Kriterien der „good clinical practice“ erforderlichen Untersuchungen durchgeführt, wobei unzweifelhaft auch die subtile klinische Exploration einen sehr wichtigen Stellenwert hat [2].

Diskussion und Fazit

Die Erhebung einer subtilen Anamnese [3] kann Licht ins Dunkel des sog. nichtspezifischen Kreuzschmerzes und anderer komplexer Schmerzbilder am Bewegungsorgan bringen.
Titel
Die Anamnese bei Schmerzen am Bewegungsorgan
Wenn wir mit den Patienten sprechen, bekommen wir spannende Informationen
Verfasst von
Prof. Dr. Hermann Locher
Publikationsdatum
29.10.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 11/2025
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-025-04692-x
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.

Arthropedia

Grundlagenwissen der Arthroskopie und Gelenkchirurgie erweitert durch Fallbeispiele, Videos und Abbildungen. Zur Fortbildung und Wissenserweiterung, verfasst und geprüft von Expertinnen und Experten der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).


Jetzt entdecken!

Neu im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie

STAR-Approach: „Das Beste aus zwei Welten“

Mit dem STAR-Approach, einem modifizierten posterioren Zugang zum Hüftgelenk, erreicht man nicht nur optimalen Überblick, sondern auch die vollständige Schonung des M. piriformis und wichtiger Nerven.

Sprunggelenksfraktur: Die Fünf-Millimeter-Grenze als OP-Indikation

Ob bei Sprunggelenksfrakturen operiert wird, hängt meist von der Stabilität ab. Entscheidend ist die präzise Messung des medialen Gelenkspalts im Belastungsröntgen. Warum die Fünf-Millimeter-Regel hilft, unnötige Operationen zu vermeiden, stellte die Orthopädin Dr. Helen Anwander auf dem diesjährigen Orthopädie und Unfallchirurgie Kongress vor.

Periprothetische Infektion: Welches Verfahren beim Prothesenwechsel liegt im Trend?

Eine periprothetische Gelenkinfektion stellt ein erhebliches Mortalitätsrisiko in der Endoprothetik dar. Der Prothesenwechsel kann in einem einzeitigen oder zweizeitigen Verfahren erfolgen. Die Wahl des Verfahrens beeinflusst die Prognose maßgeblich, weshalb der Trend klar in eine Richtung geht.

Muskelfaserrisse im Sport – kein banales Problem!

Die Tragweite von Muskelverletzungen im Sport wird oftmals verkannt. Sie sind eine wesentliche Ursache für Ausfälle, nicht selten sogar für das Ende der Karriere. Wie sieht die optimale Versorgung aus?

Update Orthopädie und Unfallchirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

Bildnachweise
Arthropedia, Gebrochener Fuß im Gips/© Aleksandr Kirillov / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Knochensäge im Einsatz bei Knie-TEP/© Issara / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen), Läufer umfasst sein Sprunggelenk/© PeopleImages / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)