16.04.2020 | Myalgie | Leitlinie
S1-Leitlinie: Diagnostik und Differenzialdiagnose bei Myalgien
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 3/2020
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Bei belastungsabhängigen Myalgien steigt die diagnostische Aussagekraft einer Muskelbiopsie, wenn ein oder mehrere der folgenden Zeichen/Symptome bestehen:I.Myoglobinurie,II.Second-Wind-Phänomen,III.Muskelschwäche,IV.Muskelhypertrophie/Atrophie,V.HyperCKämie (Erhöhung der Kreatinkinase; >3- bis 5‑fach erhöht) undVI.Veränderungen einer Myopathie im EMG,
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Bei V. a. (Verdacht auf) eine Karnitinstoffwechselstörung stellt die Untersuchung des Karnitins und der Acylkarnitine im Serum mit Tandem-Massenspektrometrie derzeit die umfassendste und kosteneffizienteste Untersuchung dar und sollte einer invasiven Diagnostik vorausgehen [ 3].
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Die wichtigsten muskelassoziierten Nebenwirkungen von Statinen sind Myalgien bei 5–10 % der Patienten. Statinassoziierte Myopathien treten bei 0,1 %, Rhabdomyolysen bei 0,01 % der Patienten auf [ 4].
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Genvarianten im Gen SLCO1B1 führen zu einem erhöhten Risiko für eine statininduzierte Myopathie [ 5].
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Selten kann unter Therapie mit Statinen eine immunvermittelte nekrotisierende Myopathie auftreten, die durch proximale Muskelschwäche, extrem hohe CK-Werte und häufig Antikörper gegen 3‑Hydroxy-3-Methylglutaryl-Koenzym-A-Reduktase (HMGCR) charakterisiert ist [ 6].
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Mutationen im RYR1-Gen können Ursache von Myalgien mit oder ohne Rhabdomyolyse sein [ 7].