Erschienen in:
01.02.2014 | Originalien
Nachwuchs gewinnen – aber wie?
Akzeptanz und Effekte eines urologischen Praxistrainings
verfasst von:
Prof. Dr. A. Hegele, H. Heers, F. Brüning, C. Klapp, A. Schönbauer, R. Hofmann, T. Stibane
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den deutschen Krankenhäusern besteht ein Nachwuchsmangel, welcher auch in der Urologie existent ist. Neben einer Verbesserung der Facharztausbildung kann auch bereits im Medizinstudium das Interesse für das Fach Urologie geweckt werden. Praktisch orientierte urologische Kurse in einem „Skills Lab“ sind in dieser Situation sehr hilfreich. Ziel dieser Arbeit war es, den urologischen Kurs, in welchem urologische Basistätigkeiten praktisch gelehrt werden, bezüglich der Akzeptanz, des Lernerfolges, der Begeisterung und Entscheidung der Studierenden für das Fach Urologie zu evaluieren.
Methodik
In dem urologischen Kurs wurden die transurethrale Dauerkatheteranlage, die digitorektale Untersuchung und die Sonographie der Nieren und der Blase trainiert. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden die Akzeptanz und Qualität des Kurses sowie der subjektive Lernzuwachs erfragt, zusätzlich wurde mittels einer praktischen Prüfung im OSCE-Format („objective structured clinical examination“) auch der objektive Lernerfolg bezüglich der Katheteranlage gemessen. Auch inwieweit das Interesse für das Fach Urologie geweckt wurde und ob eine zukünftige Tätigkeit in der Urologie vorstellbar ist, wurde erfragt.
Ergebnisse
147 Evaluationsbögen von 190 Teilnehmern waren auswertbar. Es zeigte sich eine sehr hohe Akzeptanz, ebenso wurden die fachliche Qualität des Kurses und der subjektive Lernerfolg hoch bewertet. Der subjektive Lernerfolg konnte durch die Ergebnisse der praktischen OSCE-Prüfung bestätigt werden. Das Interesse für das Fach Urologie wurde bei 98,6 % der Studierenden geweckt, eine Famulatur bzw. ein Tertial im Praktischen Jahr in der Urologie konnten sich 60,4 % vorstellen.
Diskussion
Ein praxisorientiertes Training für urologische Basisfertigkeiten hat bei Studierenden eine hohe Akzeptanz und erbringt einen enormen nachweisbaren Lernzuwachs. Zusätzlich steigert es die Attraktivität des Faches Urologie. Urologische Kurse in einem „Skills Lab“ sind, neben anderen Maßnahmen, geeignete Tools, um bereits Studierende für die Urologie zu begeistern, frühzeitig interessierten Nachwuchs zu gewinnen und langfristig die Zukunft der Urologie zu sichern