Erschienen in:
12.04.2018 | Zervikale Myelopathie | Leitthema
Die zervikale spondylotische Myelopathie
Indikationsstellung für eine chirurgische Therapie
verfasst von:
Dr. W. Pepke, H. Almansour, M. Richter, M. Akbar
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 6/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Pathogenese einer zervikalen spondylotischen Myelopathie (ZSM) ist oft multifaktoriell. Aus diesem Grund bedarf die Therapie dieser Erkrankung einer sehr differenzierten chirurgischen Herangehensweise, um die auslösende Pathologie adäquat zu adressieren. Zudem wird in der Literatur das ideale Timing zur Durchführung einer Operation kontrovers diskutiert.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Übersichtsarbeit ist, die auf die Wahl der therapeutischen Strategie Einfluss nehmenden Faktoren zu benennen und zu versuchen, diese in einem Algorithmus als Entscheidungshilfe für die therapeutischen Strategien zusammenzufassen. Es soll versucht werden, die Schwellenwerte für die Indikation einer chirurgischen Therapie anhand der publizierten Literatur zu definieren.
Material und Methoden
Anhand der publizierten Daten werden die Einflussfaktoren für die Prognose der ZSM herausgearbeitet. Damit soll die Empfehlung über den bestmöglichen Zeitpunkt der chirurgischen Therapie definiert werden. Im Weiteren werden die chirurgischen Therapieansätze ausgearbeitet.
Ergebnisse
Zu den prognostisch ungünstigen Faktoren für die Verschlechterung der ZMS gehören in erster Linie die zirkumferenzielle Rückenmarkkompression, ein kräftiges und scharf begrenztes Myelopathiesignal in der T2-gewichteten MRT-Sequenz und die segmentale Instabilität auf Höhe der Myelopathie. Die wichtigsten Faktoren, die eine Rolle in der Entscheidung über das operative Vorgehen spielen, sind das sagittale Profil der HWS, die Ausdehnung der Myelopathie, das Ausmaß der Stenose und die Lokalisation der die Myelopathie auslösenden Pathologie. Auch zuvor bestehende Nackenschmerzen und Voroperationen dürfen nicht außer Acht gelassen werden und müssen im Rahmen der Indikationsstellung abgefragt werden.
Diskussion
Anhand der durchgeführten Literaturrecherche konnte ein therapeutischer Algorithmus erstellt werden, der im klinischen Alltag als Entscheidungshilfe dienen soll.