Nahrungsergänzungsmittel: Fluch oder Segen?

Auszug

Im Einzelhandel wird dem Verbraucher vermehrt eine kaum noch überschaubare Anzahl an Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) angeboten. Dies suggeriert zu Unrecht, dass unsere Nahrungsmittel nicht ausreichend Nährstoffe enthalten und eine Ernährung ausschließlich mit traditionellen Lebensmitteln die Nährstoffversorgung nicht mehr sichern kann. Zudem besteht beim Verbraucher die Ansicht, dass mit der Einnahme von NEM eine unzureichende Ernährung ausgeglichen und die Gesundheit befördert und erhalten werden könnte. In der Folge ist in den letzten Jahren nicht nur eine stetig erweiterte Produktpalette, sondern auch eine Ausweitung der Zielgruppen und die Schaffung neuer Zielgruppen zu beobachten. So werden Produkte nicht mehr nur vermarktet, um die tägliche Ernährung mit beispielsweise Vitaminen zu ergänzen, sondern auch um einen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen. Gleichzeitig mit diesen Entwicklungen häufen sich Meldungen zu möglichen Risiken durch NEM. Hierzu hat u. a. auch die Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln (SKLM) der Deutschen Forschungsgemeinschaft mehrfach Stellung genommen und wissenschaftliche Kriterien zur Bewertung von Sicherheit und Nutzen von NEM dargelegt. Auch das Bundesgesundheitsblatt hat sich bereits 2001 in einem Schwerpunktheft mit dem Thema der NEM (damals zusammen mit „funktionellen Lebensmitteln“) befasst. In der Zwischenzeit hat sich, wie oben beschrieben, der Markt für NEM rasant weiterentwickelt. Die SKLM hat sich daher mit diesem Themenheft zur Aufgabe gemacht, einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der NEM zu geben und insbesondere auf bestehende Herausforderungen hinzuweisen. …